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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. Februar 2008; 17:04
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Asyl/Frankreich:

> Revolte in der Schubhaft

In einen Abschiebehaefen in Vincennes nahe Paris verweigern die
Gefangenen seit Mitte Jaenner 2008 immer wieder zu essen als auch
zurueck in ihre Zellen zu gehen. Sie fordern die sofortige Schliessung
solcher Gefaengnisse. Bereits Ende Dezember 2007 kam es zu
Aufstaenden.
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Am Dienstag, den 22. Jaenner, weigerten sich die Gefangenen, gezaehlt
zu werden und dann wieder in ihre Zellen zu gehen. Stattdessen haben
sie versucht, draussen zu schlafen. Die CRS (Compagnies républicaines
de sécurité, eine Abteilung der franzoesichen police national) hat die
Gefangenen daraufhin mit harter Brutalitaet wieder in ihre Zelle
gedraengt. Dabei wurden Rufe nach L-I-B-E-R-T-E laut.

Am folgenden Tag kam es zu einem Feuer, das durch die Feuerwehr
geloescht werden musste. Auch die naechsten Tage waren von
Widerstandsaktionen der Haeftlinge gepraegt: immer wieder verweigerten
sie das Essen, warfen es auf den Boden, weigerten sich, in ihre Zellen
zu gehen. Am Freitag, den 25.Jaenner brach erneut ein Feuer in einer
Zelle aus.

Am Morgen des 28. Jaenner brach erneut ein grosses Feuer in vier
Zellen im Block Nr. 1 aus. Die Polizei setzte Schlagstoecke ein.

Inzwischen haben bereits verschiedene Solidaritaetsaktionen
stattgefunden. Das "international legal supportteam" unterstuetzt die
Haeftlinge in ihrem Kampf um Freiheit. Der Widerstand im Gefaengnis
geht weiter, am Samstag, den 2. Februar gab es eine grosse
Demonstration "Gegen Abschiebung und fuer die Schliessung der
Abschiebungsknaeste, fuer die Regularisierung der Sans Papiers", die
auch von Gewerkschaften unterstuetzt wurde. Eine weitere Demo fand am
9.Februar statt.

In der Nacht vom 12. auf den 13.Februar kam es in diesem Schubhaefen
zur naechsten Eskalation. Laut von 9emecollectif.net gesammelten
Zeugenaussagen fuehrte eine neuerliche erfolglose Aufforderung, zur
Zaehlung in die Zellen zurueckzugehen, zu einem massiven
Knueppeleinsatz. Resuemee: 5 Verletzte unter den Haeftlingen, darunter
ein Arm- und einen Nasenbeinbruch. Dabei waeren auch Handies und
Laptops der Gefangenen systematisch zerstoert worden.

Aufstaende im Dezember

Schon am 20. Dezember 2007 sind in zwei franzoesischen
Abschiebegefaengnissen im Raum Paris Protestbewegungen ausgebrochen.

Mehrere AuslaenderInnen sind in Hungerstreik getreten, um die
Oeffentlichkeit auf ihre Haftbedingungen aufmerksam zu machen, die sie
als "unwuerdig und willkuerlich" bezeichnen. Einige von ihnen haben
sogar ein "Beschwerdebuch" verfasst, in dem sie sich ueber die
mangelnde Hygiene, das Gefuehl wie Vieh behandelt zu werden sowie
demuetigende Leibesvisiten beklagen. Dieses Schriftstueck wurde
insbesondere den Konsulaten der betroffenen Personen zugeschickt.

Grosse Oeffentlichkeit

Neu ist, dass ein solcher Aufstand derart grosses oeffentliches
Interesse in Frankreich erhaelt. Sowohl die Tagespresse als auch das
Fernsehen haben mehrfach ueber die Vorfaelle berichtet
(http://tf1.lci.fr/infos/jt/).

Eine Solidaritaetskundgebung fuer die festgehaltenen Auslaender hat am
31. Dezember 2007 stattgefunden. Zwei weitere waren am 3. und 5.
Januar in Paris geplant. Die zu den Kundgebungen aufrufenden Vereine
und NGOs fordern zudem auf, gegen die europaeische
"Rueckfuehrungs-Richtlinie" zu demonstrieren. Diese sieht eine
18-monatige Haftdauer von illegal in Europa lebenden Auslaendern vor.
Eine Petition gegen die "Richtlinie der Schande" ist seit Novemeber
2007 im Umlauf (http://www.directivedelahonte.org) und wurde bis
Anfang Jaenner 2008 bereits mehr als 20.000 mal unterschrieben.
(no-racism.net/akin)

Originalquellen: http://buerengruppe.wordpress.com (1.2.),
http://migreurop.org (3.1.) und http://9emecollectif.net (13.2.)



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