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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. Februar 2008; 16:36
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Asyl:

> Weiter Mutter-Kind-Haft

Eine Beobachtung aus der Schubhaft

Ich war am Freitag, dem 8.2. um ca. 15 Uhr im Polizeianhaltezentrum
Hernalser Guertel, um einen Haeftling zu besuchen. Gerade als ich von
den Beamten durch die erste Zugangstuere eingelassen wurde, fuhr ein
Kleinbus der Polizei ein (man kann das durch zwei Fenster sehen).
Durch die zweite Tuere wurde ich nicht eingelassen, weil mit dem
eingefahrenen Auto Gefangene gebracht wurden.

Ich sah dann, wie eine Frau und vier oder fuenf kleine Kinder gebracht
wurden. Das aelteste der Kinder duerfte so 10 bis 12 Jahre gewesen
sein. Alles ging sehr schnell, sie wurden in grosser Eile aus den
Raeumen gefuehrt, die von aussen (also meiner Position) einsehbar
sind. Ich vermute aufgrund von Kleidung und Aussehen etc., die Frau
komme aus der Gegend Tschetschenien, Dagestan, Georgien... Aber genau
kann ich das natuerlich nicht sagen.

Ich wurde dann durch die zweite Tuere eingelassen und wartete dort auf
meinen Klienten. Waehrenddessen kam ein Polizist offenbar aus der
"Aufnahme" herein. Er sagte: "Da geht`s zu in der Aufnahme mit den 13
Kindern da drin". Ich hatte das Gefuehl, dass es auch dem Beamten eher
unangenehm war, Kinder einsperren zu muessen.

Es wurden also Freitag, 8.2.2008, ca. 15 Uhr eine Frau und vier oder
fuenf kleine Kinder eingekerkert.
*Markus Wachter, Asyl in Not*



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