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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. Februar 2008; 18:18
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BRD:
> Polizei hielt sich zurueck
Wider Erwarten gab es bei den Protesten gegen die Muenchner 
"Sicherheitskonferenz" heuer kaum behoerdliche Ausschreitungen. Die 
Polizei begnuegte sich mit knapp 50 Festnahmen. Fuer die
Siko ist das nicht viel.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es heftige Debatten zwischen der 
Organisation fuer die groessere der beiden geplanten Demos und dem 
Kreisverwaltungsreferat gegeben, das keine "Umzingelung" der 
"Residenz", also des Konferenzortes erlauben wollte. Man einigte sich 
schliesslich auf eine Beinahe-Umzigelung.
Nach Angaben der VeranstalterInnen schlossen sich ca. 7.000 Menschen 
am Samstag abend der Anti-Kriegskundgebung an. Als politischen Erfolg 
werten die OrganisatorInnen der Proteste die Tatsache, dass sie gegen 
die ausdrueckliche Empfehlung der Polizei eine Demonstrationsroute 
durchsetzen konnten, die vom Auftakt auf dem Marienplatz auf direktem 
Weg zur Abschlusskundgebung vor der Residenz fuehrte. "Wir waren 
kompromissbereit", sagte Claus Schreer vom Aktionsbuendnis, "aber 
unser erklaertes Ziel war immer: wir wollen zur Residenz und uns dort 
dem Staatsempfang fuer die Kriegstreiber in den Weg stellen. Das ist 
uns gelungen und wir haben uns das Demonstrationsrecht 
zurueckerkaempft."
Die Demonstrationen und Kundgebungen an Freitag und Samstag liefen 
ohne groessere Zwischenfaelle ab. Auf der Grossdemo am Samstag zeigte 
sich die Polizei deutlich zurueckhaltender als in den letzten Jahren, 
obwohl sie im Vorfeld erneut vor der Anreise von 500 gewaltbereiten 
Autonomen gewarnt hatte. "Trotz der absurden Gefahrenprognosen der 
Behoerden haben wir gezeigt, dass von uns keine Gewalt ausgeht, wenn 
die Polizei uns demonstrieren laesst und nicht - wie in den 
Vorjahren - die Demo staendig stoert und provoziert.", sagte Hagen 
Pfaff vom Aktionsbuendnis.
Heftig kritisiert wurde von den VeranstalterInnen jedoch, dass die 
Demonstration erneut von einem permanenten Wanderkessel der Polizei 
begleitet wurde, der selbst die Sicht auf die Fronttransparente 
versperrte. Auch die Auftaktkundgebung auf dem Marienplatz wurde von 
der Polizei in Richtung Fussgaengerzone komplett abgesperrt und so 
erheblich behindert. Am Samstag kam es waehrend der Demonstration zu 
ca. 20 Festnahmen. Nach der Aufloesung der Versammlung um 20 Uhr 
bildete die Polizei drei Kessel in der Fussgaengerzone, nahm ca. 25 
weitere DemonstrantInnen fest und sprach mehrere hundert Platzverweise 
aus. Johannes Jonic vom Aktionsbuendnis verglich diese Massnahmen mit 
einer "Hasenjagd".
Auch Manfred Mularzyk, ebenfalls vom Aktionsbuendnis, wertete die 
Gegenaktionen als Erfolg. So sei es dieses Jahr erstmals gelungen, die 
Tagungsteilnehmer "hautnah und direkt mit dem Protest zu 
konfrontieren. Und die seit 2005 stattfindende Verleihung der 
sogenannten Teltschik-Friedensplakette musste auf oeffentlichen Druck 
hin von der Residenz ins Tagungshotel verlegt werden." Die Zukunft der 
Militaertagung ist nach dem Rueckzug von Veranstalter Teltschik 
weiterhin offen. Fuer den Fall, dass die Konferenz weiterhin in 
Muenchen verbleiben sollte, hat das Buendnis bereits jetzt eine 
Fortsetzung der Gegenaktionen im Jahr 2009 angekuendigt.
(Aussendung sicherheitskonferenz.de/akin)
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