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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 5. Februar 2008; 18:57
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Kapitalismus:
> Bolivien gegen die Weltbank
863 Organisationen aus 59 Laendern drueckten in einer Petition an 
Weltbank Praesident Robert Zoellick ihre Empoerung ueber das 
Internationale Zentrum fuer die Beilegung von 
Investitionsstreitigkeiten (ICSID), Teil der Weltbankgruppe, aus. 
Obwohl Bolivien im Mai 2007 ordnungsgemaess aus ICSID ausgetreten ist, 
soll dort ein Streitfall der Euro Telecom International, eine Tochter 
der Telecom Italia, behandelt werden.
1996 verkaufte die damalige bolivianischen Regierung 50 % der Aktien 
der staatlichen Telefongesellschaft an ETI. Im April 2007 ersuchte die 
Regierung von Evo Morales ETI, einen Teil oder alle Aktien dem Staat 
zurueckzuverkaufen. Die Regierung wirft ETI eine Verletzung des 
Privatisierungsvertrags vor, da sie nicht genuegend investiert sowie 
Steuerschulden haetten. Gespraeche zwischen der Firma und der 
Regierung fuehrten zu keinem Ergebnis, im Oktober reichte ETI eine 
Klage bei ICSID ein.
Der Grund fuer Boliviens Austritt aus ICSID war, dass dieses ein 
Instrument zugunsten von multilateralen Unternehmen sei, bei dem diese 
Regierungen um enorme Geldsummen verklagen und die Faelle hinter 
geschlossenen Tueren verhandelt werden.
In der Petition verlangen die Organisationen u.a.
- dass der Fall so wie von der bolivianischen Regierung vorgeschlagen 
nach nationalem Recht abgehandelt wird.
- dass ein unabhaengiges Panel eingerichtet wird, um die Aktivitaeten 
von ICSID zu evaluieren. (Attac)
Mehr (englisch): 
http://www.twnside.org.sg/title2/finance/twninfofinance20080101.htm
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