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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Jaenner 2008; 18:42
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Asyl/BRD:
> Ein sattes Geschaeft: Abschiebung auf Probe
Heute, Dienstag, soll Dickson Richard von Muenchen nach Nigeria abgeschoben 
werden. Ob der abgelehnte Asylbewerber wirklich Nigerianer ist, kann niemand 
mit Sicherheit sagen. Die nigerianische Botschaft in Berlin stimmte der 
Abschiebung mit der Begruendung zu, man sei in Nigeria besser in der Lage, 
die Herkunft Dicksons zu ueberpruefen. Notfalls koenne man ihn ja wieder 
zurueck schicken.
Der 24-Jaehrige Asylsuchende ist seit drei Jahren in Deutschland. Seither 
lebte er in einem Fluechtlingslager in Neuburg an der Donau. Da sein 
Asylantrag abgelehnt wurde, ist er ausreisepflichtig, doch bisher ist unklar 
wo Dickson Richard ueberhaupt herkommt. Er selber gab an, aus dem Sudan zu 
stammen. Dies bezweifelte die Auslaenderbehoerde und liess ihn auf einer 
Sammelvorfuehrung im August 2007 bei der nigerianischen Botschaft 
vorsprechen. Diese vermutete daraufhin, dass der junge Mann aus Nigeria 
stamme, bestimmte Stammesnarben wuerden daraufhin deuten. Aufgrund dieser 
Narben sei er den Yoruba zuzuordnen, die jedoch nicht nur in Nigeria, 
sondern auch in Benin, Ghana und Togo leben.
Da bisher kein einziger Fall bekannt ist, bei dem in Nigeria die 
Staatsangehoerigkeit eines Abgeschobenen ueberprueft wurde, scheint das nur 
ein Ablenkungsmanoever zu sein. Denn an jeder Abschiebung nach Nigeria 
verdienen die Botschaftsvertreter, die der Abschiebung zustimmen, mit 
(Quelle: Spiegel 45/2006). Fuer ein "Interview zur Identitaetsklaerung von 
Fluechtlingen", wie es mit Dickson Richard gefuehrt wurde, erhielten 
nigerianische Botschaftsvertreter 2006 noch 250 Euro von der Bundespolizei. 
Weitere 250 Euro Erfolgspraemie bekamen die Vertreter eines der korruptesten 
Laender der Welt, wenn ein "Travel Certificate" ausgestellt wurde, das eine 
sofortige Abschiebung abgelehnter Asylbewerber ermoeglicht.
(Indymedia/gek.)
Volltext: http://de.indymedia.org/2008/01/204970.shtml
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