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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Jaenner 2008; 19:02
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Nord-Sued:
> Bank des Suedens nimmt Gestalt an
Am 9. Dezember wurde die Bank des Suedens in Buenos Aires von Brasilien, 
Argentinien, Venezuela, Bolivien, Ecuador, Paraguay und Uruguay gegruendet. 
Die Notwendigkeit der Gruendung einer Alternative zu den multilateralen 
Finanzinstitutionen, wie Weltbank und IWF, wurde das erste Mal im Jahr 2004 
vom Praesidenten Venezuelas, Hugo Chavez, aufgeworfen. Am 22. Februar 2007 
beschlossen er und sein argentinischer Amtskollege Néstor Kirchner die 
Gruendung der Bank. In den Folgemonaten schlossen sich Ecuador, Paraguay, 
Bolivien, Brasilien und Uruguay dem Projekt an. Bei einem Treffen in Rio de 
Janeiro am 9. Oktober 2007 beschlossen Vertreter der Mitgliedslaender die 
Gruendung. Der Schritt zur Gruendung der Bank resultierte aus der 
Unzufriedenheit mit der Praxis der Kreditvergabe von Weltbank und IWF, die 
als Einmischung in die innere Politik der Staaten und Erpressung zur 
Privatisierung staatlichen Eigentums gesehen wird. Finanziert wird die Bank 
durch die Waehrungsreserven der jeweiligen Zentralbanken der Staaten. Diese 
Geldressourcen, die bislang durch Kauf von US-Staatsanleihen zur Deckung des 
gewaltigen US-Haushaltsdefizits beitrugen oder in "Banken des Nordens" zu 
niedrigen Zinsen angelegt, letztlich auch der Finanzierung 
suedamerikanischer Laender zu hoeheren Zinsen dienten, sollen nun in 
Suedamerika bleiben. Der Hauptsitz der Bank ist in Caracas. Daneben gibt es 
je eine Zweigstelle in Buenos Aires und La Paz. Das Gruendungskapital 
betraegt 7 Milliarden US-Dollar. Das hoechste Entscheidungsgremium ist der 
aus den Finanz- und Wirtschaftsministern der Mitgliedslaender bestehende 
Verwaltungsrat. Die Praesidentschaft ist rotierend. Jedes Land hat das 
gleiche Stimmrecht, ungeachtet der Hoehe seiner Starteinlage. Dadurch sollen 
Vormachtstellungen einzelner Staaten vermieden werden, wie sie bei Weltbank, 
IWF und Interamerikanischer Entwicklungsbank existieren, die immer von den 
Vereinigten Staaten und Europa beherrscht waren. Die Bank soll in erster 
Linie lokale Infrastrukturprojekte, die Expansion bestehender nationaler 
Betriebe und generell die kleineren und mittleren Unternehmen finanzieren. 
Darueber hinaus soll sie auch international Anleihen ausgeben. Als erstes 
Grossprojekt koennte die neue Bank den Bau der Bolivien-Argentinien-Trasse 
der geplanten Gaspipeline des Suedens finanzieren. Die Pipeline soll 
venezolanisches Erdgas in diese Region bringen.
(Wikipedia/Attac)
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