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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 4. Dezember 2007; 21:25
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Brasilien:
> Wasser nur fuer Exportplantagen
Am 27. November hat der Bischof der Dioezese Barra (Bahia), Dom Luiz Flávio 
Cappio, in einem offenen Brief an den Praesidenten Lula bekannt gegeben, 
dass er als Zeichen des Protestes gegen die Zerstoerung des Rio São 
Francisco durch dessen geplante Umleitung seinen im Oktober abgebrochenen 
Hungerstreik wieder aufnimmt.
Der Rio São Franciso, der zweitgroesste Fluss Brasiliens und eine der 
Lebensadern des Trockengebietes, soll abgeleitet werden. Entgegen den 
Versprechungen der Regierung wird die Umleitung keinesfalls den Durst von 
Mensch und Tier in der nordoestlichen Trockenzone stillen. Das Wasser wird 
hauptsaechlich fuer Obstplantagen fuer den Export eingesetzt werden. Dieses 
Grossprojekt zerstoert die Lebensgrundlage tausender Kleinbauern.
Das Projekt hat gigantische Ausmasse: 2.000 km Kanaele sind geplant. Die 
Folgeschaeden sind in vielen Bereichen noch gar nicht absehbar: - Niemand 
kann die Kosten abschaetzen. Das unueberschaubare Ausmass des Projektes 
oeffnet Korruption Tuer und Tor. Die geologischen Folgen fuer die sensible 
Oekoregion sind nicht erforscht. Fuer Tausende, die im Sertao im Einklang 
mit der Natur leben, bedeutet die Androhung der "neuen Agrarfront" die 
Absiedlung: fuer die indigenen Voelker, fuer Fischer- und 
Kleinbauernfamilien. Fuer die Menschen im Sertao gibt und gaebe es viel 
einfachere, nachhaltigere und auch billigere Loesungen des Umgangs mit 
Trockenheit: naemlich das Konzept der Convivência - Leben im Einklang mit 
der Natur -, des Zusammenlebens mit der Trockenheit durch angepasste 
Methoden und Massnahmen (Regenwassersammlung in Zisternen, Ziegen statt 
Rinderzucht, Vorratswirtschaft durch angepasste Pflanzungen etc.).
(Dreikoenigsaktion/gek.)
Ein Protestbrief an Praesidenten Luiz Inácio Lula da Silva kann 
unterzeichnet werden auf der Webseite: 
http://www.petitiononline.com/Cappio/petition.html
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