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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. November 2007; 21:53
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Glosse:
> Was macht Frau Stolperstein mit der Kohle?
Unsere ueber die Ergebnisse der naechsten Wahlen besorgte Regierung erhoeht
derzeit mit einem gewaltigen Schlag die Pensionen aller, ausser die der ganz
ganz Reichen. Naja, nicht schlecht, denkt man sich. Nehmen wir jetzt an, wir
haetten schon die Erhoehung der Pensionen. Dann macht sich z.B. die
72jaehrige Frau Stolperstein auf und wandert sorgenfrei in den naechsten
Supermarkt, um sich vorzustellen, wie es sein kann, wenn alles wieder gut
ist. Soll heissen: jetzt kann sie sich endlich das leisten, was sich bisher
nie ausgegangen ist. 2,3 Prozent mehr Pension! Was will sie mehr. Die da
oben im Nationalrat denken doch auch an alte Frauen.
Der erste Stop in einem beliebigen Supermarkt gibt Frau Stolperstein schon
zu denken. Der Kaffee ist heute -- einen Tag nach der Pensionsumstellung --
um 10 % teurer als vorige Woche. Frau Stolperstein ueberlegt sich einiges
und beginnt muehsam zu rechnen: nach der grosszuegigen Pensionserhoehung
muss sie fuer den gleichen Kaffee mehr von ihrem Geld ausgeben als vorher.
Ihr fallen die Streitereien im Nationalrat um diese 2,3 Prozent
Pensionsaufstockung ein, sie denkt an die besorgten Experten, die immer
schon vor exorbitanten Erhoehungen der Altenrenten gewarnt haben. Was ist da
los?
In ihren Pensionistenclubs aller Coleurs bringen diese Frauen Stolpersteins
diese gerade erlebten Erhoehungen, die ihrer Meinung nach durchaus eine
Reduzierung ihrer Pensionen darstellen, in die Gespraechsrunde. Dabei werden
sie mit Schlagworten wie Inflationsanpassung, Geldumfluss, Waehrungsreserven
und natuerlich dem Null-Defizit beworfen. Das einzige, was sie jetzt mit
Sicherheit wussten, dass alles irgendwie dem Staatswohl und den
Supermaerkten dienen wuerde. Und vielleicht sollten sie ja in Zukunft etwas
weniger Kaffee trinken.
*Fritz Pletzl*
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