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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 13. November 2007; 18:17
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Recht der Fremden:
> UN besorgt ueber Schubhaft
Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen kritisiert den Umgang 
Oesterreichs mit Asylwerbern
Seit mehreren Monaten macht die Initiative des Forum Asyl "Flucht ist kein 
Verbrechen" auf die unhaltbare Situation von AsylwerberInnen in der 
Schubhaft aufmerksam und fordert den gaenzlichen Verzicht auf Schubhaft bei 
AsylwerberInnen und besonders schutzbeduerftigen Personen. Nun erhaelt die 
gemeinsame Initiative gewichtige Schuetzenhilfe.
Der UN Menschenrechtsausschuss, der die Einhaltung des intermationalen 
Paktes ueber buergerliche und politische Rechte observiert, aeussert im nun 
veroeffentlichten Bericht ueber Oesterreich seine Besorgnis ueber die hohe 
Anzahl von AsylwerberInnen, die ab Inkrafttreten der Gesetzesaenderung im 
Jaenner 2006 in Schubhaft angehalten werden. Die Oesterreichischen NGOs 
haben in ihrem Wahrnehmungsbericht zum Fremdenrechtspaket diese dramatische 
Entwicklung aufgezeigt. 2700 AsylwerberInnen wurden im Jahr 2006 waehrend 
des laufenden Asylverfahren in Schubhaft genommen, bis Juli 2007 bereits 
1005. Obwohl der Verfassungsgerichtshof die Einzelfallpruefung gefordert 
hat, ob die Haft notwendig und verhaeltnismaessig ist, zeigt allein die hohe 
Anzahl, dass nach wie vor systematisch Schubhaft angeordnet wird. Kritisiert 
wird vom Menschenrechtsausschuss insbesondere, dass Asylwerber bereits in 
einem fruehen Stadium des Asylverfahrens inhaftiert werden und oft mehrere 
Monate in den Polizeianhaltezentren verbringen, die nicht fuer eine laengere 
Anhaltung eingerichtet sind. Die Mehrzahl der Haeftlinge sei 23 Stunden des 
Tages in versperrten Zellen, getrennt von ihren Familien und ohne Zugang zu 
qualifizierter rechtlicher Hilfe oder adaequater medizinischer Versorgung. 
Der Ausschuss fordert, dass Oesterreich diese Haftpolitik gegenueber 
AsylwerberInnen ueberdenkt, insbesondere bei traumatisierten Personen. 
Gefordert werden alternative Formen der Unterbringung von Asylwerbern und 
sofortige und wirksame Massnahmen, die sicherstellen, dass alle Asylwerber, 
die in Schubhaft sind, in fuer diesen Zweck geeigneten Zentren angehalten 
werden, bevorzugt in offenen Stationen, die ihrem rechtlichen Status 
entsprechende Bedingungen haben. Dazu zaehlen Beschaeftigungsmoeglichkeiten, 
das Recht Besuche zu empfangen, uneingeschraenkter Zugang zu kostenloser und 
qualifizierter rechtlicher Beratung sowie entsprechende medizinische 
Versorgung.
Diese scharfe Kritik des UN Ausschusses bestaetigt, dass durch die 
Verschaerfungen des Fremdenrechts etliche verbriefte Menschenrechte nicht 
mehr gewaehrleistet sind und sowohl Gesetze als auch Vollzug dringend 
geaendert werden muessen, mahnt Anny Knapp von der asylkoordination.
(Aussendung asylkoordination)
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