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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Oktober 2007; 16:46
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Notizen international
> Biokraftstoffe gefaehrden Klima
Nicht nur die Verteuerung von Lebensmitteln ist ein Kritikpunkt bei der 
Forcierung von "Biokraftstoffen". Denn nun laesst Chemie-Nobelpreistraeger 
Paul Crutzen mit einer Studie aufhorchen, die der Vorsilbe "Bio-" ein wenig 
den oekologischen Nimbus nimmt: Da Raps und andere Energiepflanzen mit 
Stickstoff geduengt werden, entweicht Lachgas, das 300mal treibhauswirksamer 
ist als CO2. Da mehr Lachgas entweicht als bisher angenommen, koennten vor 
allem Raps (Biodiesel) aber auch Mais und Weizen (Bioethanol) den 
Klimawandel sogar noch verschaerfen, so die Studie von Paul Crutzen.
(Der Standard, 4.10.2007/Attac/akin)
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> Pharmaindustrie: Schmerzhafte Geschaefte
Am 11. Oktober verkuendete der Pharmakonzern BAYER, er werde jetzt eine 
Stiftung fuer Schulprojekte in Entwicklungslaendern ins Leben rufen. Ein 
Schelm, der Boeses dabei denkt, beispielsweise dass BAYER von anderen 
Schlagzeilen ablenken moechte. Denn kurz vorher war in der Presse der 
Verdacht lautgeworden, BAYER koennte sich der Preismanipulation schuldig 
gemacht haben. Und genau an diesem 11.Oktober machte das deutsche 
Bundeskartellamt in BAYER-Bueros Hausdurchsuchungen. Die Beamten 
durchsuchten die Standorte Koeln und Leverkusen nach Dokumenten, aus denen 
hervoringe, ob BAYER den Apotheken-Verkaufspreis von Aspirin kuenstlich hoch 
gehalten hat.
Natuerlich gilt einstweilen noch die Unschuldsvermutung, doch waere dies 
nicht der erste Kartellfall bei Bayer, worauf die "Coordination gegen 
BAYER-Gefahren" (CBG) in einer Aussendung hinweist: Von 1996 bis 2001 sprach 
der Leverkusener Konzern mit den Konkurrenten Flexsys und Crompton die 
Preise fuer Kautschuk-Chemikalien ab. Im Herbst 2004 wurde BAYER wegen 
Beteilligung an einem Kartell fuer Polyole verurteilt. Ebenfalls im Herbst 
2004 wurde BAYER verurteilt wegen Preisabsprachen beim Verkauf von 
Acrylonitril usw. Insgesamt acht einschlaegige und nachgewiesene Faelle von 
Kartellbildung listet CBG auf.
(CBG, diverse/akin)
Weitere Infos: http://www.CBGnetwork.org
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> BRD: Realeinkommen schrumpfen
Das deutsche BIP wuchs 2006 und in der ersten Jahreshaelfte 2007 real um 
jeweils 2,9 Prozent; doch die Nettoeinkommen der Beschaeftigten schrumpften 
2006 preisbereinigt um 1,5 Prozent und in den ersten sechs Monaten dieses 
Jahres um 0,7 Prozent (Wirtschaftswoche 36/2007). Die Nettorealeinkommen 
(nach Steuern und Abgaben sowie bereinigt um die Inflation) lagen mit 
durchschnittlich 15.845 Euro so tief wie 1986, da waren es umgerechnet 
15.785 Euro (Statistisches Taschenbuch des Arbeitsministeriums). Das 
Nuernberger Institut fuer Arbeitsmarkt- und Berufsforschung gab bekannt, 
dass in den Jahren 2005 und 2006 10,3 Millionen Bundesbuerger so genannte 
Hartz IV Leistungen in Anspruch nehmen mussten. Entweder hatte dieser 
Personenkreis gar kein Einkommen oder befand sich in Fortbildungsmassnahmen, 
Ein-Euro-Jobs, Bewerbungstrainings oder erzielte ein so geringes Einkommen, 
dass es zusaetzlich zu einer Aufstockung im Sinne einer Transferleistung 
kommen musste
(Spreerauschen, 16. September 2007/Attac).
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