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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Oktober 2007; 16:38
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Initiativen international:

> "Face It Act Now"

FIAN startet neue Kampagne

Die Menschenrechtsorganisation FIAN (Slogan: "fuer das Recht, sich zu
ernaehren") startet anlaesslich des Welternaehrungstags eine europaweite
Kampagne fuer das Menschenrecht auf Nahrung. Mit zahlreichen Aktionen will
FIAN dem Hunger und den dafuer Verantwortlichen die Stirn bieten.

Anlaesslich des Welternaehrungstags am 16. Oktober lanciert FIAN die
europaweite Kampagne "Face It Act Now" fuer das Menschenrecht auf Nahrung.
Die Kampagne wurde am 15. Oktober in Bruessel mit Unterstuetzung von Jean
Ziegler, UN-Sonderberichterstatter fuer das Recht auf Nahrung, sowie Luisa
Morgantini, Vize-Praesidentin des Europaeischen Parlaments, gestartet. Die
Umsetzung des Rechts auf Nahrung muss ein vorrangiges Ziel europaeischer
Landwirtschafts- und Entwicklungspolitik sein, so die zentrale Forderung.
"Auch Konzerne und internationale Finanzinstitutionen muessen fuer
Verletzungen des Rechts auf Nahrung zur Verantwortung gezogen werden",
fordert Flavio Valente, Generalsekretaer von FIAN International.

Die Kampagne setzt zunaechst bei konkreten Faellen an, so in Uganda. In
einer kleinen Gemeinde im Mubende Distrikt wurden 2001 rund 2000 Einwohner
durch die Armee von ihrem Land vertrieben, damit dort eine Kaffeeplantage
der "Kaweri Coffee Plantation Ltd." errichtet werden konnte. Besitzer von
Kaweri ist die in Deutschland ansaessige Neumann Kaffee Gruppe. Die
Afrikanische Entwicklungsbank unterstuetzte die Errichtung der Plantage mit
2,5 Millionen US-Dollar. Seit 2002 klagen die Vertriebenen gegen den Staat
Uganda auf Wiedergutmachung, bislang ohne Erfolg. Mit einer internationalen
Briefkampagne fordert FIAN die ugandische Regierung auf, diesen
Gerichtsprozess nicht laenger durch Informationsblockaden zu verzoegern.

FIAN kritisiert weiterhin, dass der Internationale Waehrungsfonds (IWF) und
die Weltbank durch wirtschaftspolitische Auflagen immer noch zu Verletzungen
des Rechts auf Nahrung beitragen. Dies belegt eine Studie ueber die
Auswirkungen der Handelsliberalisierung auf ReisproduzentInnen in Ghana,
Honduras und Indonesien, die zum Welternaehrungstag von FIAN und Brot fuer
Welt veroeffentlicht wird. In Ghana waren die Reisbauern durch massive
Importfluten aus den USA, Vietnam und Thailand von ihren lokalen Maerkten
verdraengt worden. Als das ghanaische Parlament 2003 eine Anhebung der
Zoelle auf Reis und Gefluegel beschloss, liefen IWF und EU dagegen Sturm. In
Verhandlungen um einen Kredit von 258 Millionen US-Dollar rang der
Internationale Waehrungsfonds (IWF) der ghanaischen Regierung das
Versprechen ab, den Parlamentsbeschluss zur Zollanhebung nicht umzusetzen.
"Es geht nicht an, dass IWF und Weltbank Regierungen mit Hilfe von
Entwicklungsgeldern zu Verletzungen des Rechts auf Nahrung draengen", so
Armin Paasch von FIAN Deutschland, Koordinator der Studie. Auch in Honduras
und Indonesien fuehrte der Druck von IWF und Weltbank zur Marktoeffnung,
Steigerung von Importen und Verletzungen des Rechts auf Nahrung.

Regierungen in Nord und Sued stehen in der Pflicht, das Recht auf Nahrung zu
achten, zu schuetzen und zu gewaehrleisten. Mit der Kampagne "Face It Act
Now" will FIAN dem Hunger und den dafuer Verantwortlichen die Stirn bieten.
Mit internationalen Briefkampagnen, Oeffentlichkeitsarbeit und
Lobbygespraechen will FIAN fuer die Betroffenen unmittelbare Verbesserungen
erreichen.
(Aussendung FIAN)


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