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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Oktober 2007; 19:14
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Schweiz:

Mit Tasern gegen Asylwerber

Wie der "Kurier" berichtet, will der Schweizer Nationalrat will die
Elektroschockwaffe Taser, die in einem Konzern in Arizona, USA hergestellt
wird, bei Abschiebungen zulassen. Gegen den Widerstand der Linken, vom
konservativen Abgeordneten Yvan Perrin begruesst, unter dem Motto: Die
Polizei brauche klare Regeln.

Die so genannten Taser-Pistolen verursachen beim getroffenen einen
50.000-Volt-Schock. Ueber die Gefaehrlichkeit der Waffe wird gestritten,von
den einen "nicht toedliches Destabilisierungsgeraet", von den anderen
"Mordwaffe" genannt.

Taser International stellt die Waffen her, mit denen ein Mensch gefuegig
gemacht, nicht aber getoetet werden soll. Das Opfer kann seine Muskeln nicht
mehr kontrollieren, wird bewusstlos und sackt zusammen. Es hat keine
aeusserlich sichtbaren Verletzungen. "Die X26 rettet Leben, verhindert
Verletzungen und ist eine Technologie fuer das Leben" heisst es in einem
Werbeslogan fuer die Waffe. Nach einem Bericht von Amnesty International
sollen in den USA seit 2001 mehr als 200 Menschen durch ein Taser gestorben
sein. Mehr als 11.000 der 18.000 US-Strafverfolgungsbehoerden sollen mit
Tasern ausgeruestet sein.

Der Einsatz des Taser in der Schweiz ist eine Folge des Todes des
Abschiebehaeftlings Khaled Abuzarifa im Jahr 1999. Der Palaestinenser
erstickte an der Folge der Knebelung bei seiner Deportation. Diese
"Ruhigstellung" soll nun verboten werden.

Auch im Fremden- und Asylrecht der Schweiz stehen Teile davon eindeutig im
Widerspruch zu den Menschenrechten - wie beispielsweise die Verpflichtung
fuer Asylsuchenden, binnen 48 Stunden Ausweispapiere beibringen zu muessen,
weil ansonsten die sofortige Abschiebung folgt. Die schlimmsten
Verschaerfungen traten erst im September 2006 in Kraft.
(Kurier, DAZ/bearb.)

Quellen:
http://www.kurier.at/nachrichten/ausland/113104.php?from/nachrichten/oesterreich/112964
http://www.dieanderezeitung.at/index.php?option=com_content&task=view&id=1175&Itemid=80


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