**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 9. Oktober 2007; 18:40
**********************************************************
Kommunal/Glosse:
> Die Kroenung des Flakturms
Hochfliegende Plaene in Wien-Mariahilf
Auf vier bunten Seiten der letzten Sonntags-Krone wurde aufs Heftigste die
Werbetrommel fuer "eine neue, revolutionaere Idee" geruehrt: Ein hoch
aufragendes Hotel auf dem Flakturm im Esterhazypark - "ein neues
architektonisches Wahrzeichen fuer die Donaumetropole". Die kosmopolitische
Kronen Zeitung, seit jeher bekannt als gluehende Vorkaempferin fuer moderne
Architektur, hat in ihrem revolutionaeren Eifer allerdings eines uebersehen:
Ein aehnliches Projekt ist bereits vor Jahren klaeglich gescheitert.
Oder doch nicht? Der Schreiber schliesst seine euphorische Eulogie mit dem
flehentlichen Appell: "Bleibt nur zu hoffen, dass (...) nicht Buerokraten
mit kleinlichen Einwaenden den Hotelbau zu Fall bringen." Da duerfte im
kollektiven Gedaechtnis der Krone, stets bemueht um korrekte
Vergangenheitsbewaeltigung, ein winziger Funke der Erinnerung aufgeblitzt
sein: Schliesslich wurde das Vorgaengerprojekt (samt Tiefgarage unter dem
Park) durch den gemeinsamen Widerstand von Bezirksbewohnern und Politikern
verhindert.
Aber was zaehlen schon die kleingeistigen Interessen von AnrainerInnen, die
ihr restliches Leben nicht im Schatten eines Hochhauses verbringen wollen
und sich auch gegen die Verbauung des ohnehin viel zu kleinen Parks mit
gewaltigen Aufzugstuermen wehren. Hier will schliesslich eine private
Investorengruppe, angefuehrt von einem bekannten Szene-Gastronomen mit
allerbesten Beziehungen, 25 Millionen Euro investieren - da muss man doch
Prioritaeten setzen!
Und es waere nicht die Krone, wenn dabei nicht das Hochprofitable mit dem
Niedertraechtigen verknuepft wuerde: Im Zuge des Hochbaues koennte ja der
Park auch gleich von unerwuenschten Punks gesaeubert werden. Der dynamische
Investoren-Sprecher jedenfalls "will bei einer positiven Beurteilung sofort
Vollgas geben". Da heisst es Luft anhalten und schnell noch eine allerletzte
Parole auf den geschichtstraechtigen Flakturm sprayen: "No Future!"
*Richard Weihs, Gruener Bezirksrat*
***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.buero{AT}gmx.at abbestellen.
*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero{AT}gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin