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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 25. September 2007; 17:16
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Asyl/EU:

> Irak-Fluechtlinge: Syrien und Jordanien ueberfordert

ai kritisiert das tatenlose Zusehen der Welt bei der "groessten
Fluechtlingskrise in Nahost seit 60 Jahren"

Die internationale Gemeinschaft lasse die Fluechtlinge aus dem Irak und die
beiden Hauptaufnahmelaender Syrien und Jordanien im Stich. Unter dem Druck
von zwei Millionen irakischen Fluechtlingen in ihren Laendern sind die
syrische und die jordanische Regierung gerade dabei, Aufnahme- und
Aufenthaltsbedingungen fuer Iraker zu verschaerfen. Die ohnehin prekaere
Lage der Fluechtlinge droht sich so drastisch zu verschlechtern. Dennoch
fehle es vor allem bei europaeischen Staaten und den USA an einem
nennenswerten Engagement. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag
veroeffentlichter Bericht von amnesty international (ai).

"Die Welt verschliesst die Augen vor der groessten Fluchtbewegung im Nahen
Osten seit 1948 und der daraus resultierenden humanitaeren Notlage", sagte
Ruth Juettner, ai-Expertin fuer den Nahen Osten. ai fordert die
internationale Gemeinschaft auf, die Lage der Fluechtlinge durch
grosszuegige Aufnahme sowie finanzielle und technische Unterstuetzung an
Syrien und Jordanien massgeblich zu verbessern. An diese beiden Laender
appelliert ai, ihre Grenzen fuer Iraker offen zu halten.

Zur Zeit sind etwa 4,2 Millionen Iraker auf der Flucht. Von den mehr als
zwei Millionen, die ausser Landes geflohen sind, hat Syrien 1,4 Millionen,
Jordanien mindestens 500.000 aufgenommen. Das entspricht einem
Bevoelkerungsanteil in diesen Laendern von sieben bzw. zehn Prozent. Aus
Kapazitaetsgruenden hat Syrien kuerzlich strikte Visaregelungen fuer Iraker
erlassen, die jordanische Regierung steht kurz vor aehnlichen Massnahmen.

Der ai-Bericht kritisiert speziell die deutsche Regierung. Waehrend
europaeische Laender wie Schweden und Daenemark irakische Fluechtlinge
zumindest in bescheidener Zahl aufnehmen, weigert sich die Bundesregierung
weiterhin, dies zu tun. "Schlimmer noch: Deutschland ist zur Zeit das
einzige europaeische Land, das den Status anerkannter irakischer
Fluechtlinge formell widerruft - von 2003 bis Mitte 2006 in mehr als 17.000
Faellen", sagte Juettner. ai fordert einen sicheren Aufenthalt und einen
formellen Abschiebungsstopp fuer Iraker in Deutschland. (ai/bearb.)

Quelle http://web.amnesty.org/library/print/ENGMDE140412007

WADI Oesterreich hat an die Oesterreichische Bundesregierung eine Petition
zur Anerkennung Angehoeriger der irakischen Zivilbevoelkerung als
Kriegsfluechtlinge aufgelegt. Unterzeichnet kann sie online werden unter:
http://www.wadinet.at/Media/Petition/index.php



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