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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 18. September 2007; 16:52
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Ganz rechts/Termin:
> Voelkische Feierstunde fuer "Anschlussturm"
Angeblich heisst der 1825 errichtete Linzer "Anschlussturm" deswegen so, 
weil er den Anschluss eines Festungsbaus gebildet habe -- so unterrichtet 
die FPOe uns Geschichte. Fakt ist: 1917 wurde der Turm fuer eine 
Burschenschaft erworben und 1932 unter dem Namen "Burscheschafterturm" als 
Gedenkstaette fuer im 1.Weltkrieg gefallene Burschenschafter mit der 
Inschrift: "Ein Volk, ein Reich" "geweiht".
Anlaesslich der 90jaehrigen Burschenschaftergeschichte dieses Turms und des 
130. Gruendungstages der Burschenschaft "Arminia Czernowitz zu Linz" wollen 
deutschnationale Korporationen (mit Unterstuetzung des Freiheitlichen 
Akademikerverbandes) vom 5. bis 7.Oktober im Linzer Kaufmaennischen 
Vereinshaus einen "Kommers" abhalten.
Als Festredner am abendlichen Kommers ist der frueher als Linker bekannte 
Berliner Professor Bernd Rabehl eingeladen. Dieser naeherte sich laut DOeW 
ueber das burschenschaftliche Milieu gar dem Neonazismus an: 2005 gab Rabehl 
nicht nur der "Deutschen Stimme" ein Interview, sondern er hielt auch einen 
Vortrag bei der "Nationaldemokratischen Partei Deutschlands" (NPD). In der 
Folge wurde Rabehl von der NPD gar als "Sachverstaendiger" eingesetzt.
Zum Kommers sollte an der Johannes Kepler-Universitaet ein Symposion zur 
"Freiheit in der EU" stattfinden. Dieses Symposium wird auf alle Faelle 
nicht so wie geplant stattfinden -- denn das Rektorat der Linzer Uni zog die 
Genehmigung des Saalgebrauchs zurueck. Man sei bei der Beantragung des Saals 
ueber Veranstalter und Thematik getaeuscht worden, so das Rektorat.
Dafuer wird aber eine Demo gegen den Kommers wohl stattfinden: Am 6. 
Oktober, ab 18 Uhr, zieht ein Protestzug vom Linzer Hauptplatz ueber die 
Landstrasse zum Schillerplatz.
Die Burschenschafter fuehlen sich wie immer missverstanden. Schliesslich 
haetten die Nazis ihren Turm 1938 enteignet und ueberhaupt sei der Turm 
heute ein Museum fuer die Gefallenen beider Weltkriege. Wie das allerdings 
zu verstehen ist, darf man einer Burschenschafter-Homepage entnehmen: "So 
stellt sich heute der Turm als Mahnmal fuer die Gefallenen beider Weltkriege 
dar, als Museum burschenschaftlicher Geschichte und burschenschaftlichen 
Gedankengutes und als Erinnerungsstaette daran, dass es ueber Grenzen und 
die Einzelstaatlichkeit hinaus ein geistiges Band gibt, welches den gesamten 
deutschen Volks- und Kulturraum umfasst." Um im Inneren des Turms gibt es 
auch noch folgendes zu sehen: "Ein Fresko mit der Darstellung des Sturmes 
von kriegsfreiwilligen Studentenregimentern auf Langemark im November 1914 
erinnert an die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Zur Erinnerung an die 
Gefallenen, Vermissten und Vertriebenen des 2. Weltkrieges wurde eine 
Marmortafel angebracht mit einem von Verbandsbruder Bruno Westermeier 
verfassten Gedenkspruch: ´Gefallen - vermisst - an Wunden gestorben - 
vertrieben - erschlagen - in Lagern verdorben - fuer Heimat und Volk - weil 
sie Deutsche waren - so haben ihr Leben vieltausend gegeben´." (1)
Von daher ist der Gedanke, dass der inoffizielle Name "Anschlussturm" sich 
bis heute nicht so sehr wegen der Festungskonstruktion gehalten hat, 
durchaus nicht ganz abwegig.
(akin)
(1) http://www.burschenschaft.de/burschenschafterturm/index.htm
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