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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 4. September 2007; 16:48
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Kolumbien:
> Streit um Paramilitaers
Mit der Festnahme einer Regionalpolitikerin setzt sich in Kolumbien der 
sogenannte Para-Skandal um die Verbindungen zwischen Parteien und 
paramilitaerischen Banden fort. Karelly Patricia Lara wurde vorletzte Woche 
in der Stadt Santa Marta von der Polizei und Vertretern der 
Staatsanwaltschaft in Gewahrsam genommen. Der Abgeordneten der 
rechtsgerichteten Partei »Cambio Radical« (Radikaler Wandel, CR) im 
Parlament des Departements Magdalena wird vorgeworfen, mit 
paramilitaerischen Terrorgruppen gemeinsame Sache gemacht zu haben. So habe 
sie mit einem Kommandeur eine Vereinbarung geschlossen, um ihre Wiederwahl 
zu ermoeglichen. Konkret bedeutete dies: Paramilitaerische Todesschwadrone 
haben die Menschen im Departement unter Gewaltandrohung gezwungen, Lara zu 
waehlen. Deren Partei CR unterstuetzt wiederum den amtierenden Praesidenten 
Alvaro Uribe Vélez.
Seit vergangenem Jahr wurden im Verlauf des »Para-Skandals« 14 Politiker 
festgenommen, die meisten aus dem Regierungslager. Ihre Namen waren auf dem 
Computer des Paramilitaerkommandeurs Rodrigo Tovar Pupo, alias »Jorge 40«, 
gespeichert gewesen - teilweise mit detaillierten Informationen ueber die 
Kooperation zwischen ihnen und den Terrorbanden. 
Menschenrechtsorganisationen hatten in den vergangenen Jahren immer wieder 
auf die strukturelle Zusammenarbeit zwischen dem Uribe-Regime und 
paramilitaerischen Gruppen hingewiesen. Die Vorwuerfe waren von Bogotá stets 
zurueckgewiesen worden.
Bislang ist es Staatschef Uribe gelungen, politischen Schaden von sich 
abzuwenden. Allerdings hat der Skandal die traditionell engen Beziehungen 
zwischen dem suedamerikanischen Land und den USA belastet. Die 
Demokratischen Abgeordneten im US-Kongress blockieren sowohl ein von Uribe 
gewuenschtes Freihandelsabkommen wie auch die Freigabe von Militaerhilfe. 
Zunaechst muessten die Verbindungen zwischen Paramilitaers und 
Politik »restlos aufgeklaert« werden. Mit der neuen Festnahme ist wieder 
deutlich geworden, dass das Thema weiter auf der Tagesordnung bleiben wird - 
nicht nur auf der Kolumbiens.
(Harald Neuber/dieanderezeitung.at)
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