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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 28. August 2007; 15:10
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USA/Moderne Zeiten:
> Police America Act 2007
Auch In den USA geht der "Krieg gegen den Terrorismus" weiter. Man hoert 
kaum mehr hin, wenn solche Meldungen ueber die Ticker gehen, zu vielfaeltig 
sind die zum Teil haarstraeubenden Massnahmen der US-Regierung -- nun 
allerdings mit Unterstuetzung eines in beiden Haeusern demokratisch 
dominierten Kongresses. Der letzte Anschlag auf die Civil Rights ist der 
"Protect America Act 2007" -- die "Amerikanische Buergerfreiheitenunion" 
(ACLU) nennt das Gesetz nur mehr "Police America Act" und verteilt 
Postkarten, die die demokratischen Fraktionsanfuehrer als willige Schafe 
darstellen.
Im PAA geht es um nichts weniger als die Ueberwachung saemtlicher 
Telekommunikation (Telefon, Email etc.) ueber US-Amerikas Grenzen hinweg. 
Diese Daten sollen komplett aufgezeichnet werden und ohne jegliche 
richterliche Verfuegung ausgewertet werden duerfen. Kontrolle darueber hat 
der (im uebrigen gerade jetzt neu zu bestellende) Justizminister. Fuer die 
ACLU ist das ein unerhoerter Affront gegen den 4.Zusatzartikel der 
Verfassung (Hausrecht, Schutz des Privatlebens). Denn nun wird eben nicht 
nur das Ausland abgehoert, sondern die Kommunikation mit dem Ausland. 
Ersteres war zwar auch nicht im Sinne von Buergerrechtsaktivisten, betraf 
aber nicht explizit die Rechte von US-Buergern. Nun wird aber jeder 
Auslandskontakt ueberwacht. Die einzige Einschraenkung (wohl dem obzitierten 
Verfassungsrecht geschuldet): Es darf dabei nicht gezielt ein US-Buerger 
Gegenstand der Untersuchung werden -- eine schwammige Bestimmung, wenn man 
stattdessen halt saemtliche Auslandskontakte des Buergers fuer verdaechtig 
haelt.
Auch wenn konkrete Informationen ueber die Praxis dieses Lauschangriffs noch 
fehlen (und wohl auch in Zukunft der Oeffentlichkeit vorenthalten werden), 
ist anzunehmen, dass dieses Gesetz wohl weltweit die Kommunikation betreffen 
wird -- denn gerade mit dem Interesse an der Kommunikation von Auslaendern 
mit Auslaendern wurde das Gesetz durch den Kongress geboxt. Diese 
Ueberwachungsbreite ist moeglich durch einen starke Beteiligung 
US-amerikanischer Telekommunikationsgiganten am weltweiten Markt. So gehen 
beispielsweise viele eMails auch ueber US-amerikanische Server -- selbst 
wenn sie eigentlich nur zwischen Hernals und Ottakring hin und her laufen 
sollten.
*Bernhard Redl*
Weitere Informationen: http://www.aclu.org
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