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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. Juni 2007; 15:30
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Gesundheit:

> Schwules Blut ist nicht gut?

Nach wie vor gilt beim Roten Kreuz "Schwul = AIDS". Zumindest koennte man
den Eindruck kriegen, wenn man das Statement von Maya Winter, Leiterin des
Blutspende-Kontrolllabors beim Roten Kreuz, im "Standard" liest: "Ich bin
weiterhin dafuer, dass homosexuelle Maenner vom Blutspenden prinzipiell
ausgeschlossen bleiben", sagt sie. Denn Schwule waeren bei HIV, Hepatitis C
und D besondere Risikogruppen. Darauf, dass es bei diesen Risiken aber
weniger um die geschlechtliche Orientierung ginge, sondern mehr um das
Verhalten beim Sex, weist die Homosexuelleninitiative (HOSI) hin: "Hatte ein
Mann irgendwann einmal Sex mit einem anderen Mann und sei dies noch so lange
her und selbst wenn der Verkehr geschuetzt, also mit Verwendung eines
Kondoms erfolgte, so wird er vom Blutspenden ausgeschlossen. Heterosexuelle
werden hingegen nur ausgeschlossen, wenn sie ungeschuetzt verkehren, und
auch nur, wenn sie dabei wechselnde PartnerInnen angeben. Wir erkennen darin
eine klare Diskriminierung, die sich eindeutig gegen Lesben und Schwule
richtet und sachlich nicht begruendet ist." Vor allem deswegen, weil das ja
so zu einer Bekenntnisfrage wird: "Das Blut von gesunden Lesben und
Schwulen -- und das ist ja der allergroesste Teil auch dieser
Bevoelkerungsgruppe -- einfach abzulehnen, sobald man sich zu seiner
homosexuellen Orientierung bekennt, ist schon sehr eigenartig, zumal der
Blutspende auch nichts im Wege steht, wenn man die eigene Homosexualitaet
nicht angibt", so die HOSI Linz in einer Aussendung.

Zu einem Thema wurde diese Frage jetzt erneut, da Gesundheitsministerin
Andrea Kdolsky sich dessen annahm, nachdem sie im April von schwullesbischen
Organisationen darauf gestossen worden war. Anlaesslich des
Weltblutspendetages liess sie verlauten, sie moechte eine Vereinheitlichung
der Frageboegen -- die es ja fuer jedes Bundesland extra gibt -- ohne
Schwulendiskriminierung. Laut "Standard" soll darueber demnaechst die
sogenannte Blutkommission entscheiden, ein Zusammenschluss von
Laenderdelegierten, Pharmavertretern und Experten des Roten Kreuzes, der
sich das naechste Mal am 21. Juni bei Kdolsky trifft.
(akin)



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