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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 12. Juni 2007; 17:18
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Eurofighter/Deren Heer:
> Bundesheer im Klartext
Eine Publikation aus dem Verteidigungsministerium bringt Klartext ueber die 
Eurofighter-Beschaffung. Die Rede ist von einem "Luftkampfverband mit 
Deutschland bzw. Italien", die Neutralitaet wird als "Konzept der 
Vergangenheit" bezeichnet.
Vom Buero fuer Sicherheitspolitik im Verteidigungsministerium werden 
regelmaessig die "Strategischen Analysen" (SA) publiziert. Dort findet sich 
auch Erhellendes ueber die Eurofighter-Beschaffung, das im vollkommenen 
Gegensatz zu den offiziellen Sprachregelungen von Regierungsvertretern 
steht. Von der Regierung wird ja offiziell betont, dass die Eurofighter zur 
Verteidigung der Neutralitaet angeschafft werden muessen.
In den SA "Moeglichkeiten und Grenzen der EU-Streitkraefteintegration" 
(Wien, Oktober 2005) heisst es zur Neutralitaet: Der Neutralitaet sei mit 
der "politischen Integration in die EU die Grundlage entzogen" worden, 
Oesterreich habe den "formellen Neutralitaetsvorbehalt mit Umstellung auf 
den Beitritt zur EU am 9. November 1993 fallen gelassen". Die 
Regierungspolitik nehme die Neutralitaet ohnehin nicht mehr ernst, denn "das 
offizielle Oesterreich hat sich bestaendig fuer einen kontinuierlichen 
Ausbau der Handlungsfaehigkeit der ESVP (Europaeische Sicherheits- und 
Verteidigungspolitik) eingesetzt."
Deshalb habe man auch die oesterreichische Bundesverfassung (Artikel 23) 
geaendert, um auch bei "Kampfeinsaetzen bei der Krisenbewaeltigung" im 
Rahmen der EU mitwirken zu koennen. Schlussfolgerung der SA: "Die 
Neutralitaet ist nicht nur innerhalb der militaerischen Fuehrung, sondern 
auch in einem weiten Kreis der politischen Elite endgueltig zu einem 
'Konzept der Vergangenheit' geworden." Die SA geben daher eine ganz andere 
Antwort, warum die Eurofighter beschafft werden sollen: "Die Finalitaet [der 
Eurofighter-Beschaffung, Anm.] koennte hierbei etwa die Aufstellung eines 
mitteleuropaeischen bi- beziehungsweise multinationalen Luftkampfverbands 
(etwa mit Deutschland und/oder Italien) bilden, dessen gemeinsamer Host 
aufgrund der zentralen Lage durchaus in Oesterreich liegen koennte." (Buero 
fuer Sicherheitspolitik/BM f. Landesverteidigung, Strategische Analysen, 
Wien, Oktober 2005).
Oesterreich muesse naemlich alles daran setzen, bei der 
"sicherheitspolitischen Avantgarde der EU" dabei zu sein. Sonst drohe es, 
die militaerische "Anschlussfaehigkeit" an EU-Europa zu verlieren.
(Aussendung Werkstatt Frieden & Solidaritaet)
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Ein ausfuehrlicher Beitrag zu diesem Papier des Verteidigungsministeriums 
findet sich in der aktuellen guernica 3/2007. Kostenloses Probeexemplar: 
office@werkstatt.or.at
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Kundgebung
Sa, 16. Juni vor dem Parlament, 14h
Eurofighter-Ausstieg sofort! Neutralitaet statt Aufruestung!
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