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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 5. Juni 2007; 19:01
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G8:
> Aktionstag Landwirtschaft am Sonntag
Im Rahmen der G8-Aktionswoche fand am Sonntag der "Aktionstag 
Landwirtschaft" statt. Er richtete sich gegen die Fischerei- und 
Landwirtschaftspolitik der G8 und gegen den katastrophalen Zustand der 
globalen Agrarwirtschaft. Dieser Zustand vergroessert den Hunger in der Welt 
und die G8-Staaten und die dort ansaessigen Konzerne tragen die groesste 
Verantwortung dafuer. Im Mittelpunkt der Aktionen stand die Ablehnung von 
genmanipulierten Lebensmitteln und der unfaire globale Lebensmittelhandel. 
Organisiert wurde dieser Aktionstag vom "Aktionsnetzwerk G8 und Globale 
Landwirtschaft". Neben den Aktionen zum Thema Landwirtschaft war der Tag 
gepraegt von massiven Polizeikontrollen. Mindestens ein Aktivist wurde 
festgenommen, der angeblich auf der Demonstration des Aktionstages 
identifiziert worden sein soll.
Der Auftakt des Aktionstages fand an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen 
Fakultaet der Uni Rostock statt, bevor dort um 12 Uhr die gut besuchte Demo 
unter dem Motto "Wiederstand ist fruchtbar" startete, die mit 
internationalen Beitraegen auf der Abschlusskundgebung in der Innenstadt 
zuende ging. Alles verlief friedlich, auf Provokationen der Polizei wurde 
besonnen reagiert.
Nach der Demo gab es eine Rallye mit kreativen Aktionen nach Gross 
Luesewitz, 15 Kilometer oestlich von Rostock, wo bereits seit Mittag ein 
grosses Anti-Gentechnik-Fest stattfand. In der Naehe des dortigen 
Gentechnik-Forschungszentrums gab es ein buntes Event gegen Genforschung und 
Freilandversuche mit Musik und natuerlich echten Bio-Lebensmitteln. Neben 
dutzenden AnwohnerInnen waren vor dem Eintreffen der Rallye schon ueber 50 
AktivistInnen anwesend, das Forschungszentrum wurde von einem Grossaufgebot 
der Polizei abgeriegelt.
An der Rallye nahmen etwa 300 Personen mit Fahrraedern teil, am groessten 
Versuchsfeld vor Gross-Luesewitz wurde Station gemacht, die Polizei war mit 
Hunden und Pferden stark praesent.
Am Nachmittag gab es dann bei Alt-Sievershagen noch eine Clown-Aktion: 30 
lustige und bunte Menschen tanzten in der dortigen McDonald's-Filiale, um 
gegen den Konzern zu demonstrieren.
Im Muenster von Bad Doberan fand ein oekumenischer Gottesdienst statt, bei 
dem die Teilnehmer in einem "Moment der Stille" fuer die bei den 
Ausschreitungen in Rostock am Sonnabend verletzten Demonstranten und 
Polizisten beteten. Ausserdem wurden 30.000 Kerzen entzuendet, die fuer die 
30.000 Kinder weltweit stehen sollen, die taeglich an den Folgen von Armut 
sterben.
Massive Polizeikontrollen. und Festnahmen
Neben den zahlreichen Aktionen war der Tag ueberschattet von vielen 
Polizeikontrollen und Durchsuchungen. Dabei gerieten nicht nur Personen ins 
Visier der Polizei, die sie der "gewaltbereiten Szene" zuordnete, sondern 
auch "normale", "harmlose" PassantInnen in der Rostocker Innenstadt. Es 
liegen Berichte von Betroffenen vor, die gezwungen wurden, sich zu 
vermummen, damit die Einsatzkraefte sie mit mitgefuehrten Bildern 
vergleichen konnten. Bei vielen Kontrollen werden Foto-Mappen mitgefuehrt: 
kontrollierte Personen werden mit Bildern von angeblichen GewalttaeterInnen 
abgeglichen.
Im Laufe des Tages wurden mindestens 34 Menschen verhaftet, davon 5 oder 6 
bei Aktionen am Versuchsfeld fuer gentechnisch veraenderte Lebensmittel bei 
Gross-Luesewitz. Bei der Demo des Aktionstages wurde auch der schweizer 
Aktivist Sam aufgrund einer angeblichen Identifizierung durch einen 
Polizeibeamten festgenommen. Er wird des schweren Landfriedensbruchs und 
schwerer Koerperverletzung angeklagt. Die Mainstream-Presse verurteilt ihn 
bereits vor, indem sie einen "Krawall-Touristen" aus dem Aktivisten macht.
Es fanden mehrere Solidaritaetsaktionen mit den am Samstag Inhaftierten 
statt. Spontandemos wurden von der Polizei meist nur auf dem Buergersteig 
zugelassen oder auch gekesselt, z.B. vor der Gefangenensammelstelle in 
Rostock-Schmarl. Von den Leuten, die in der Nacht in Gruppen aus der Gesa 
entlassen wurden, sind einige, weil sie als Gruppe dann unterwegs waren, 
weil sie ja als Gruppe entlassen worden waren, sofort als Versammlung wieder 
festgenommen worden.
(indymedia/gek.)
Quelle: http://de.indymedia.org/2007/06/180694.shtml
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