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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 5. Juni 2007; 19:09
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Bildung/Debatte:
> Das System IST schuld!
Zu Fritz Pletzls "Das System ist schuld", akin 13/07 und Anonym: "Schule und 
Gesellschaft", akin 12/07
Ich find den Artikel "Schule und Gesellschaft" wohltuend, aehnliche 
Ansichten, die von Bernhard Redl geschrieben werden, zum Unterschied von 
manchen Beitraegen in der Akin, die den negativen Einfluss der buergerlich 
kapitalistischen Gesellschaft nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Diese 
Kritiker und auch Du, lieber Fritz Pletzl, schonst mit deinen Aussagen das 
System und schiebst die Verantwortung dir selbst und allen Buergern Bauern 
Bettelleuten zu - nicht aber dem System, das uns krank macht.
Zu Deinen Ansichten, die leider sehr verbreitet sind, kann ich nur Erich 
Fromm aus "Haben oder Sein" zitieren:
"Wenn die Menschen jemals frei werden, d.h. dem Zwang entrinnen sollen, die 
Industrie durch pathologisch uebersteigerten Konsum auf Touren zu halten, 
dann ist eine radikale Aenderung des Wirtschaftssystems vonnoeten: dann 
muessen wir der gegenwaertigen Situation ein Ende machen, in der eine 
gesunde Wirtschaft nur um den Preis kranker Menschen moeglich ist. Unsere 
Aufgabe ist es, eine gesunde Wirtschaft fuer gesunde Menschen zu schaffen."
Ein System, das krank macht, macht auch die Schueler krank, die Gewalt in 
der Schule ist ein gesellschaftliches Problem. "Anonym" hat also recht. Die 
Menschen kommen nicht als Gewalttaeter auf die Welt, sondern als 
unbeschriebenes Blatt -- mit guten und weniger guten Anlagen, die gefoerdert 
oder zurueckgedraengt werden muessen -- sagt Alfred Adler.
Das System, in dem die Kinder aufwachsen, ist auf Konkurrenz, Selbstsucht, 
Habgier, Raffgiermentalitaet und Heldentum aufgebaut - das ist das Boese, 
das Du nicht sehen willst und spottest. Natuerlich wird in der Schule auch 
vermerkt, es sei nicht alles bestens. Die Kinder, die Menschen muessten halt 
bei sich selber anfangen - dann wird es schon, so eben wie Fritz Pletzl. 
Damit ist auch gesichert, in meiner Zeit, in tausend Jahren, wird noch alles 
so sein, wie es ist.
*Aldor Ertl*
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