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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Mai 2007; 18:04
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Nahost:
> Muss Vanunu wieder ins Gefaengnis?
Ein israelisches Gericht verurteilte am 30.April den Atomwaffen-Aufdecker 
Mordechai Vanunu, der bereits 18 Jahre in Gefaengnis gesessen hat, weil er 
seine Auflagen, Israel nicht zu verlassen und nicht mit auslaendischen 
Journalisten zu reden, missachtet habe. Das Jerusalemer Gericht befand ihn 
u.a. deswegen fuer schuldig, weil er versucht habe, Jerusalem in Richtung 
Bethlehem zu verlassen.
Vanunu, der 2004 aus dem Gefaengnis freigelassen worden war, sollte am 
18.Mai sein Strafausmass erfahren. Berichte darueber liegen noch nicht vor.
Der ehemalige Techniker hatte wiederholt den Obersten Gerichtshof angerufen, 
die Beschraenkung seiner Bewegungsfreiheit aufzuheben, die immer wieder 
verlaengert worden war. Das Innenministerium tritt allen Zugestaendnissen 
entgegen, offiziell, weil Vanunu immer noch bislang nicht veroeffentlichte 
Fakten ueber seine frueheren Arbeitsstaette, dem Nuklearreaktor in Dimona, 
aufdecken koennte.
Vanunu wurde im Laufe seiner Inhaftierung zu einer internationalen 
Beruehmtheit, nachdem er wegen der Veroeffentlichung detaillierter 
Informationen ueber das von Israel immer geleugnete Atomwaffenprogramm 1986 
vom israelischen Geheimdienst aus seinem Exil gelockt, in Italien gekidnappt 
und in Israel eingesperrt worden war.
Die Auflagen fuer Vanunu wurden ausserdem kuerzlich wieder um ein Jahr 
verlaengert. Neben dem Verbot, Israel zu verlassen und mit auslaendischen 
Journalisten zu reden, sind ihm auch der Gebrauch des Internets oder eines 
Handys untersagt.
Das offene Geheimnis des israelischen Atomwaffenprogramms, das Vanunu 1986 
bestaetigte, ist mittlerweile keines mehr. Im Dezember 2006 verlautbarte 
Israels Premier Olmert in einem "Versprecher", dass Israel sehr wohl 
Atomwaffen besitze. Geruechte sprechen weiters von derzeit etwa 200 
nuklearen Sprengkoepfen. Israel hat den Nuklear-Nichtverbreitungsvertrag nie 
unterzeichnet und gestattet auch keine internationalen Inspektionen seiner 
Atomanlagen.
(AFP, whistleblower-netzwerk.de, Wikipedia/akin)
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