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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Mai 2007; 17:28
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Deutschland/G8-Notizen:
> Mit Peilsendern gegen den Protest
Am 12.05.07, drei Tage nach der Grossrazzia durch BKA und 
Bundesanwaltschaft, wurde am Auto eines der Berliner Beschuldigten ein 
offenkundiger GPS-Peilsender des BKA entdeckt. Eine erste fluechtige 
Untersuchung ergab, dass der Peilsender vermutlich nicht erst seit der 
Razzia, sondern bereits seit einiger Zeit am Auto befestigt war. Der 
Betroffene aus dem Autorenkollektiv "AG Grauwacke" ist einer der angeblichen 
Mitbegruender der angeblichen "Militanten Kampagne zum 
Weltwirtschaftsgipfel". Er erklaert zu dem Fund: "Ich sehe es als ein 
Zeichen leiser Verzweiflung der Verfolgungsbehoerden an, wenn sie meinen, 
durch Satellitenpeilung der geheimen Verschwoerung zum Schreiben eines 
Buches auf die Spur kommen zu muessen. Ich rate allen anderen Beschuldigten 
und Mitbetroffenen, ihre Autos gruendlich zu untersuchen."
Der Peilsender war im vorderen linken Radkasten des Pkws mit starken 
Magneten befestigt. Er aehnelt im Aufbau stark einem Sender, der bereits vor 
einigen Wochen in Hamburg entdeckt worden war. Offensichtlich handelt es 
sich um einen Satz Hochleistungsbatterien, eine GPS-Empfangsantenne, ein 
Modul zur Datenverarbeitung und ein Mobilfunk-Sendemodul mit Sendeantenne. 
Das ganze mit schwarzem Klebeband umwickelt als handliches Paeckchen.
(Gipfelsoli.org)
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> Kommt Polizeitrojaner?
Im Windschatten der G8-Proteste soll jetzt in Deutschland die Anwendung der 
sogenannten "Polizei-Trojaner" (akin 31/06) legalisiert werden. Die 
umstrittene Methode mittels eines "Trojanischen Pferdes" (eine Art 
Computer-Virus, der Sicherheitsmechanismen des Betriebbsystems aushebelln 
soll) der Polizei "Online-Durchsuchungen" zu ermoeglichen wird schon seit 
Jahren vom FBI verwendet, entbehrten aber bislang in europaeischen Staaten 
der Rechtsgrundlage.
Es gab einige Versuche auf Landesebene diese Methode rechtlich zu verankern, 
doch erklaerte der Bundesgerichtshof im heurigen Februar die Polizeitrojaner 
fuer illegal. Nichtsdestotrotz hatte bereits der fruehere 
SPD-Bundesinnenminister Otto Schily (unter einer rotgruenen Regierung) eine 
Dienstvorschrift erlassen, wonach diese Methode anwendbar waere. Diese 
Bespitzelungsaktionen wurden juengst im Innenausschuss des Bundestags 
bekannt.
Dass der jetzige Innenminister Wolfgang Schaeuble diese Durchsuchungen trotz 
des BGH-Urteils nicht sofort stoppte, erscheint nicht verwunderlich, ist 
doch die Legalisierung der Polizei-Trojaner eine vehemente Forderung des 
CDU-Politikers. Kritik aus der SPD beantwortet er mit dem Vorwurf der 
Scheinheiligkeit durch den Verweis auf Schily.
In diesem Zusammenhang sind auch die Beschlagnahmungen von Computern bei der 
G8-Razzia am 9.Mai zu sehen. Speziell da einige Rechner von G8-Protesten 
nahestehenden Organisation sehr schnell wieder refundiert worden waren, 
besteht der Verdacht, dass diese mit Trojanern versehen worden waren, um die 
Weiterentwicklung des G8-Widerstand noch beobachten zu koennen. Fuer die 
Inhaber dieser Rechner, aber auch fuer alle, die in Zukunft mit derlei 
Polizeiaktionen konfrontiert sein koennten, gibt es eine fundierte und 
allgemein verstaendliche Darstellung der technischen Problematik unter: 
http://so36.net/Home/8.html.
(heise.de, so36.net/akin)
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> Fluechtlings-Karawane zum G8
Die Karawane fuer die Rechte der Fluechtlinge und MigrantInnen zieht wieder 
durch Deutschland. Am 23.Mai ist sie in Frankfurt/M. Zum wiederholten Male 
will sie auf die oft verschwiegene, isolierte und rechtlose Situation von 
Fluechtlingen aufmerksam machen. Die Karawane-Tour ist ein Akt des zivilen 
Ungehorsams, denn Fluechtlinge duerfen sich in der BRD aufgrund der 
Residenzpflicht nicht frei bewegen - ein uebrigens in Europa einzigartiges 
Gesetz.
Ziel der Karawane ist der Protest gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm. Dort 
wollen sie oeffentlich klar machen, dass sie - Fluechtlinge und 
MigrantInnen - hier in Deutschland waeren, weil die maechtigsten Regierungen 
der Welt ihr Leben zerstoert und sie zur Flucht gezwungen haetten: "Wir sind 
aber auch hier, weil wir wissen, dass die Grenzen, die uns von anderen 
Menschen trennen, keine natuerlichen Grenzen sind." ###
Weitere Infos unter: http://www.thecaravan.org
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> WWWebtip: GWR-Sonderbeilage
Von der Website der Graswurzelrevolution kann man jetzt als PDF eine 
vierseitige Sonderbeilage zum Thema G8 runterladen (3,3MB). Dort geht es 
weniger um all die geplanten Aktionen oder tagespolitischen Geschehnisse, 
sondern mehr um die Theorie der Macht und des Widerstands in unserer 
modernen Zeit:
http://www.graswurzel.net/319/g8-aktionszeitung_gwr.zip
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