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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Mai 2007; 18:08
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Glosse:

> Die Nachbarin mit der Liste

Waehrend sich die kuemmerlichen Reste der uebriggebliebenen Haider-Partei
gerne und oft um Amts- und Parteiposten herumstreiten, ist die FPOe samt
Strache zimlich flott unterwegs. Die Parteigranden verschaerfen auf den
Rednerpulten wie am Viktor-Adler-Markt das soziale Klima, aber die Braunen
treiben sich auch in Ottakring, Favoriten oder der Brigittenau herum. Das
'gemeine' FP-Volk darf inzwischen Beisl- und Hausbetreuung machen. Also
werden die braunen Voegel mit so halbwegs adretten Anzuegen ausgestattet und
auf die 'lieben Pensionistinnen' und 'liebe Pensionisten' losgelassen.
Abgesehen davon, dass sich die FP in den tollsten Farben schildert, die als
einzige Partei staendig und laut ihre Stimme gegen die 'Asylantenflut'
erhebt, gibt es dann noch die netten Veranstaltungen, wo das liebe Wahlvolk
sogar einmal den Strache persoenlich kennenlernen darf. Nach zwei, drei
Bier, Gratiswuersteln und einer zuenftigen Zugabe von den 'lustigen
Bergdolmen' gibt es kein Halten mehr. Wehe der Auslaenderfamilie, die dann
zufaellig beim Eingang dieses Getoeses vorbeispaziert. Der braune Spass
endet dann manchmal fuer erkennbare 'Auslaender' im naechsten Spital.

Selbstverstaendlich ist der Islam der Hauptangriffspunkt, denn 1. sind alle
Moslems Islamisten, 2. pfeifen diese sowieso alle auf 'unsere Werte', denn
3.: sie koennen nicht Deutsch und wollen es auch gar nicht lernen. Die
vorher erwaehnten 'lieben PensionistInnen' muessen sich fuerchten, koennen
am Abend nicht mehr das Haus verlassen und haben in manchen Bezirken sogar
Moslems als Nachbarn. Deren Kinder sind frech, in den Schulen faellt
generell der Leistungsdruck, die oesterreichischen Kids und Pensionisten
trauen sich nicht mehr in den Park usw... Der Gipfel ist, dass irgendwo ein
Projekt fuer eine groessere Moschee existiert. Das treibt die braven
Christen zur Weissglut. Die bisherige Religionspraxis war doch die, dass
diese islamischen Religionsstaetten in irgendwelchen Kellerloechern
dahinvegitieren mussten. Naja, warum nicht - aber die Idee mit einer grossen
Moschee -- das geht zu weit. Und das drueckt sich dann so aus, dass eine
Nachbarin bei mir klopft und mich um eine Unterschrift auf einer Liste
ersucht, wo dieses 'verdammte Bauwerk' gar nicht erbaut werden darf. So und
soviele haetten schon unterschrieben, meint sie.

Nun gut, speziell unsere aelteren BuergerInnen scheinen sich tatsaechlich zu
fuerchten. Es gibt aber auch kaum Initiativen fuer entspannende Gespraeche
zwischen den verschiedenen Gruppen, eigentlich verschliessen sich alle
voreinander und wenden ihre Blicke ab. Von politischer Seite gibt es die
bekannten Lieder zu hoeren: die Gruenen haetten die Loesung fuer diese
Sozialprobleme, werden aber von den Alten, die bei uns wesentlich
konservativer sind, kaum gewaehlt. Die SPOe sieht in manchen Bereichen ihre
Felle davonschwimmen und verhaelt sich nicht nur in der Migationsproblematik
schlangenfoermig. Fuer Wahlstimmen werden schamlos und haeufig die
Grundrechte ausser Dienst gesetzt. Und als Schande schlechthin kann dabei
das Verhalten der so christlichen OeVP bezeichnet werden. Sollte es ihren
Gott tatsaechlich geben, muesste er die VP-Granden von in der Frueh bis in
die Nacht abwatschen!
*Fritz Pletzl*


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