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  akin-Pressedienst.
  Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 22. Mai 2007; 17:03
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  Initiativen:
  
  > 30 Jahre ARGE WDV
  
  Symbolisch mit 15.Mai, dem Internationalen Tag fuer 
  Kriegsdienstverweigerung, beging die ARGE fuer Wehrdienstverweigerung, 
  Gewaltfreiheit und Fluechtlingsbetreuung ihr 30-jaehriges Bestandsjubilaeum.
  
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  30 Jahre ARGE! Ein Anlass zum Feiern? Ein Anlass, Rueckschau zu halten und 
  sich in Besinnlichkeit zu ueben? Mitnichten. Natuerlich haben wir ein 
  30-Jahre-Geburtstagsfest gefeiert, letztes Wochenende in einem Jugendzentrum 
  
  in Wien, natuerlich haben wir eine Kundgebung organisiert: gegen die 
  geplante Stationierung der Eurofighter in Zeltweg. 30 Jahre Arge beinhalten 
  
  seit 3 Jahrzehnte lebendigen Widerstand gegen jegliche Form von 
  Militarismus, Krieg und Gewalt.
  
  Die Akin wuenscht sich einen Rueckblick und die Kommunikation der 
  grundsaetzlichen Eckpunkte. Bitte sehr. So ganz nachvollziehbar ist uns das 
  
  zwar nicht, gerade weil die Akin seit jeher ein fuer uns bedeutsames Medium 
  
  ist, welches unsere politischen Anliegen gerne verbreitert, wodurch die 
  Geschichte der Arge vermittels der Akin sehr gut dokumentiert ist.
  
  Unser Grundverstaendnis: Wir unterstuetzen jegliche Form der 
  Wehrdienstverweigerung, wir beraten und begleiten Menschen auf ihren Wegen 
  zur Untauglichkeit, auf ihren Wegen zur "inneren Wehrkraftzersetzung", auf 
  ihren Wegen zum Zuvieldienst. Wir freuen uns ganz besonders darueber, wenn 
  Deserteure sich bei uns einfinden. Wir bieten ein politisches Netzwerk. Wir 
  
  bemuehen uns darum, die Situation von Menschen mit migrantischen Hintergrund 
  
  zu stabilisieren. wir haben die Deserteurs- und Fluechtlingsberatung 
  gegruendet, um (wie in der akin nachlesbar ist) Menschen aus der 
  Kriegssituation im ehemaligen Jugoslawien heraus eine neue Lebensperspektive 
  
  zu bieten. Die Deserteurs- und Fluechtlingsberatung wird nunmehr 15 Jahre 
  alt. Es ist fuer uns irrelevant, aus welchen Gruenden und mit welcher 
  Vorgeschichte Menschen mit migrantischen Hintergrund unserer Unterstuetzung 
  
  beduerfen. Wir treten fuer eine bedingungslose Oeffnung aller Grenzen ein. 
  Wir setzen uns mit all unserer Leidenschaft dafuer ein, dass alle Menschen 
  in Wuerde leben koennen, dort, wo sie leben wollen. Wir unterstuetzen 
  Menschen auf ihrem Weg, ihre Lebensperspektive zu finden. Wir fuehlen uns 
  durch sie beruehrt.
  
  Das Bundesheer haben wir noch nicht abgeschafft. Die Draken wurden 
  stationiert. Die Fremdengesetze wurden in Permanenz verschaerft.
  
  Warum kaempfen wir dann, ausschliesslich mit gewaltfreien Mitteln? Weil wir 
  
  der Ueberzeugung sind, dass nur Gewaltfreiheit Frieden schaffen kann. Wir 
  nutzen das Wort. Hexen- wie Buecherverbrennungen beweisen, dass es stark 
  ist.
  
  Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die die Kraft ihrer Worte genutzt 
  haben, um ihrer Ueberzeugung Ausdruck zu verleihen, dass die Welt zum 
  Besseren veraendert werden kann, haben oft genug am Galgen geendet; ihre 
  Worte sind uns trotzdem ueberliefert worden.
  
  Wir leben. Das ist uns Auftrag und Verpflichtung zugleich: fuer eine gewalt- 
  
  und heerschaftsfreie Gesellschaft. Grenzenlos.
  
  *rosalia krenn*
  *arge wehrdienstverweigerung, gewaltfreiheit und fluechtlingsbetreuung*
  
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  DIE GESCHICHTE beginnt mit einer Wohngemeinschaft in den 70er Jahren. Nach 
  dem Volksbegehren zur Abschaffung des Bundesheeres (1969) und nach der 
  gesetzlichen Verankerung eines Wehrersatzdienstes (1975) entwickelte sich 
  aus der Wohngemeinschaft eine antimilitaristische Gruppe, welche 1977 den 
  Verein ARGE Zivildienst gruendete. Anfang der 80er wurde der Name in ARGE 
  fuer Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit geaendert.
  
  Mit der Friedensbewegung der 80er Jahren, in dieser Zeit engagierten sich 
  viele Menschen in der ARGE, entstand auch in Oesterreich eine 
  gesellschaftspolitische relevante ausserparlamentarische Bewegung. Ein 
  internationaler Friedensmarsch fuehrte 1982 sternfoermig von Deutschland, 
  England und Griechenland nach Wien. Mehr als 1000 AktivistInnen bevoelkerten 
  
  zwei Wochen lang die Arenawiese im Prater und veranstalteten Informations- 
  und Protestkundgebungen.
  
  In Oesterreich wurde Mitte der 80er die Umfassende Landesverteidigung im 
  Verfassungsrang beschlossen. So wurde der Zivildienst nach militaerischen 
  Kriterien neu strukturiert. In der ARGE bildete sich die Gruppe fuer 
  Totalverweigerung. Immer wieder waren Inhaftierungen oder Prozesse gegen 
  Wehr- und/oder Zivildienstverweigerer Anlaesse fuer Protestaktionen.
  
  1991 startete der Aufruf zur Nichtbefolgung militaerischer Gesetze und die 
  Forderung zur Abschaffung der Disziplinarbestimmungen im 
  Militaerstrafgesetz. Den Aufruf unterstuetzten mehr als 1000 Personen und 
  veroeffentlichten diesen in den Medien. Die Staatsanwaltschaft sah darin die 
  
  Anstiftung zu strafbaren Handlungen und die Strafverfahren gegen die 
  einzelnen UnterzeichnerInnen haben sich ueber Jahre gezogen und sind bis 
  heute nicht abgeschlossen!
  
  Anfang der 90er Jahren gruendete sich die Initiative Oesterreich ohne Heer 
  mit dem Ziel, antimilitaristische Aktivitaeten in kleinerem Rahmen zu 
  unterstuetzen. Den grossen Paraden und Waffenschauen am 26. Oktober in Wien 
  
  wurden Veranstaltungen mit Kulturprogramm gegenuebergestellt. 
  KuenstlerInnengruppen mischten sich immer wieder unter das Publikum am 
  Heldenplatz und initiierten kontroverse Diskussionen.
  (verweigert.at)
  
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Bilder aus 30 bewegten Jahren: http://verweigert.at/geschichte/ab1977/galerie/
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  Kontakt:
  http://www.verweigert.at/
  
  Wien: Schottengasse 3a/1/59, 1010;
  01-53 59 109, argewdv@verweigert.at
  Zivildienstberatung Montag 18 h
  
  Salzburg: Arge Kultur Nonntal, 1. Stock, Josef-Preis-Allee 16, 5020;
  0662-84 77 43, arge-wdv@gmx.net
  Zivildienstberatung Donnerstag 18.30
  
  
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