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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Mai 2007; 17:22
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Arbeit/Wirtschaft/Soziales/Unterschriftenliste:

> Noch laenger arbeiten? Nein danke!

Die von den Sozialpartnern ausgehandelte Flexibilisierung der Arbeitszeit
ist ein Schritt in die falsche Richtung. Arbeitgeber haben kuenftig die
Moeglichkeit, die taegliche und woechentliche Arbeitszeit drastisch zu
verlaengern:

* Bis zu 24 Wochen im Jahr soll "bei besonderem Arbeitsbedarf" eine
taegliche bzw. woechentliche Hoechstarbeitszeit von 12 bzw. 60 Stunden
ermoeglicht werden.

* Durch Vereinbarung im Kollektivvertrag kann die taegliche
Normalarbeitszeit auf bis zu 10 Stunden erhoeht werden.

* Die Einfuehrung einer Vier-Tage-Woche

(4 Tage a 10 Stunden) wird auch auf betrieblicher Ebene moeglich sein - wo
ein Betriebsrat besteht ueber eine Betriebs-vereinbarung, ohne Betriebsrat
sogar durch Einzelvereinbarung!

* Wo es keine kollektivvertragsfaehige Interessensvertretung gibt, soll
generell die betriebliche Ebene hinsichtlich einer Regelung der
Arbeitszeiten gestaerkt werden

* Einzig die Vereinbarung fuer Teilzeit-beschaeftigte geht in die richtige
Richtung, ist allerdings unzureichend: Es soll einen Zu-schlag von 25 % fuer
jede geleistete Mehr-stunde geben, falls diese Mehrarbeit nicht innerhalb
eines Quartals ausgeglichen wird


Wir UnterzeichnerInnen lehnen diese Sozialpartnereinigung ab. Sie schafft
keine

"win-win Situation", sondern bringt viele Nachteile fuer die
ArbeitnehmerInnen.

* Sie bringt eine de facto Arbeitszeitver-laengerung die keine neuen Jobs
schafft, sondern im Gegenteil Arbeitslosigkeit verschaerft. Die Arbeitskraft
der Stammbe-legschaften wird dagegen noch intensiver "genutzt", auf Kosten
von Gesundheit, Freizeit und Lebensqualitaet.

* Sie erhoeht in Betrieben ohne Betriebsrat den Druck auf einzelne
Beschaeftigte, mehr Ueberstunden zu leisten - aus Angst um den Arbeitsplatz,
haeufig ohne entsprechende Zuschlaege.

* Laengere und flexiblere taegliche Arbeitszeiten erschweren die
Vereinbarkeit von Beruf und Familie

* Die zu niedrigen Zuschlaege bei Mehrarbeit von Teilzeitbeschaeftigten
wirken einer weiteren Zerlegung von Vollzeit- in Teilzeitbeschaeftigung
nicht wirksam entgegen.

* Eine Staerkung der betrieblichen oder sogar der einzelvertraglichen Ebene
bedeutet insgesamt eine Schwaechung der ArbeitnehmerInnen und ihrer
Interessenvertretungen.

Es ist uns nicht nachvollziehbar und gaenzlich unverstaendlich, warum der
OeGB dieses Uebereinkommen als Erfolg feiert. Wir fordern dagegen:

* Zurueck an den Start! Neuverhandlung des Sozialpartnerpakets unter
Einhaltung der Beschlusslage des OeGB: Arbeitszeit-flexibilisierung nur bei
Arbeitszeit-verkuerzung

* Beruecksichtigungswuerdige persoenliche Interessen der ArbeitnehmerInnen
muessen bei Arbeitszeitflexibilisierung gewahrt und wirkungsvoll gesichert
bleiben!

* Daher: Keine betrieblichen Arbeitszeitregelungen ohne Betriebsrat - keine
Ausdehnung der Arbeitszeit ueber Einzelvertraege

* Mehrstunden bei Teilzeitarbeit sind wie Ueberstunden zu regeln, daher 50 %
Zuschlag bei Mehrarbeit und kein gesetzlicher Durchrechnungszeitraum

* Keine Zustimmung zu diesem Sozialpartnerpaket im Parlament

* Eine breite, offene Diskussion zu diesem Sozialpartnerpaket in OeGB und
Einzelgewerkschaften und als erste Massnahme eine
BetriebsraetInnenbefragung. Das ist ein Mindestanspruch an einen "OeGB-neu"!

Name Adresse Unterschrift
OeGB-Mitglied?








Unterschriftenlisten bitte zurueck an: Unabhaengige GewerkschafterInnen im
OeGB, Blumauergasse 22/4, 1020 Wien

Weitere Infos zum Thema unter http://www.ug-oegb.at

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Eine layoutierte Fassung dieser Unterschriftenliste liegt der gedruckten und
der pdf-Version der akin bei. Weiters ist sie abrufbar unter:
http://akin.mediaweb.at/2007/13/UG-liste.pdf


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