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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 15. Mai 2007; 17:01
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Kaernten:
> BZOe zeigt jugendliche AntifaschistInnen an
Das BZOe hat gegen 5 AntifaschistInnen aus Kaernten/Koroška Anzeige wegen 
"Herabwuerdigung des Staates und seiner Symbole" erstattet, weil sie mit 
Kaernten-kritischen Slogans gegen die von Haider initiierte Ausrufung des 
"Freistaats Kaernten" friedlich demonstriert haben.
Am 21.2.2007 hatten einige AntifaschistInnen in Griffen/Grebinj gegen die 
Ausrufung des "Freistaats Kaernten" von Joerg Haider demonstriert und 
mittels eines Transparentes und Flugblaettern gegen die fortschreitende 
Entdemokratisierung des kulturpolitischen Klimas in Kaernten/Koroška 
protestiert.
Monate spaeter tauchten Beamte der Kriminalpolizei bei Wohnsitz und 
Arbeitsplatz von 5 der AktivistInnen auf, mit der Aufforderung, auf ein 
Verhoer mitzukommen. Grund dafuer war eine Anzeige des BZOe, wegen 
"Herabwuerdigung des Staates und seiner Symbole". Die Polizei sieht sich 
dabei wohl als Erfuellungsgehilfin von Haiders Freistaat-Idee und 
schikaniert die betroffenen Leute zuhause und am Arbeitsplatz.
Den Jugendlichen droht somit wegen eines verteilten Flugblatts mit dem 
durchgestrichenen topographischen Umriss Kaerntens/Koroške und dem 
hinzugefuegten Spruch "Wer Kaernten liebt muss Scheisse sein!" bis zu 1 Jahr 
Freiheitsstrafe.
Bei den Hausbesuchen brachten die Beamten weder eine schriftlich formulierte 
Anzeige noch eine gerichtliche Vorladung mit.
Dieses Verhalten der Kaerntner Polizei und Justiz setzt eine seit langer 
Zeit herrschende Praxis der Repression gegen linke und antifaschistische 
KritikerInnen der politischen Landschaft Kaerntens fort. So wurden folgende 
Anzeigen erstattet:
- wegen Uebertreten des Vermummungsverbotes waehrend der Aktionstage gegen 
das Ulrichsbergtreffen, obwohl die Polizei den Aktivisten waehrend(!) er 
vermummt war namentlich ansprach und er die Vermummung daraufhin ablegte.
- wegen Verstoss gegen das Versammlungsgesetz, obwohl eine Demonstration 
fuer die Rechte der Roma rechtzeitig per Fax angemeldet worden war.
"Wir sehen die Repression gegen AntifaschistInnen in Kaernten/Koroška im 
Zusammenhang mit Haiders Aussage: ‚'Seit ich hier regiere, traut sich kein 
Linker mehr zu demonstrieren". Weil dem nicht so ist, versucht er, 
KritikerInnen seiner Politik und der kaerntner politischen Landschaft mit 
staatlicher Repression mundtot zu machen.' sagt die Gruenalternative Jugend 
Kaernten/Koroška und fuegt hinzu, dass "dies fuer uns und alle kaerntner 
AntifaschistInnen beweist, wie wichtig es ist, gegen die fortschreitende 
Haiderisierung von Politik und Recht zu kaempfen. Das Dagegensein lassen wir 
uns jedenfalls nicht verbieten!"
(Gruenalternative Jugend Kaernten/Koroška)
Kontakt: gaj.ktn[AT]gmx.at
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> Demontage verfassungswidriger einsprachiger Ortstafel straffrei
Anfang Mai wurden per Post die 4 angeklagten AktivistInnen informiert, dass 
die Staatsanwaltschaft Klagenfurt das Strafverfahren eingestellt hat. Die 
angegebenen Delikte "Schwere Sachbeschaedigung" und "Amtsanmassung" wurden 
somit nicht begangen.
Am 20.2.2006 hatte die NGO "Resistance for Peace" in der suedkaerntner 
Gemeinde St.Kanzian die einsprachige Ortstafel gegen eine originalgetreue 
zweisprachige ersetzt. Die AktivistInnen beriefen sich auf ein Urteil des 
Verfassungsgerichtshofes.
Peter Rosenauer von "Resistance for Peace" sowie Kaertner Slowenenvertreter 
freuen sich ueber diese Entscheidung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. "Wir 
haben somit eine Bestaetigung,dass die vom VfGH beanstandeten Ortstafeln 
illegal sind. Wir werden uns weitere Ortstafel-Aktionen vorbehalten", sagt 
Peter Rosenauer.
(Aussendung Resistance for Peace)
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