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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Mai 2007; 14:04
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Bildung/Kommentar:
7 Jahre "Schule-Schwarz"
OeLI-UG zur schwarzen Plattform "Schule-bunt"
Wir Unabhaengige GewerkschafterInnen der OeLI-UG sehen in der Plattform 
"Schule-Bunt", die von der Vorsitzenden der AHS-Gewerkschaft ohne 
gewerkschaftliche Beratung und Beschlussfassung initiiert wurde, eine 
parteipolitisch motivierte Aktionsgemeinschaft "Schule-Schwarz". 
(http://www.schule-bunt.at/ )
"Wir wollen auch weiterhin ein vielfaeltiges Schulsystem, das die Begabungen 
der Schuelerinnen und Schueler individuell foerdert", beteuert unsere 
AHS-Gewerkschaftsvorsitzende Eva Scholik. Das wollen auch wir Unabhaengigen 
GewerkschafterInnen in den LehrerInnengewerkschaften AHS, APS 
(Pflichtschulen) und BMHS - fuer alle Kinder, unabhaengig von ihrer sozialen 
Herkunft. Damit diese bunte, foerdernde Schule fuer alle Kinder und 
Jugendlichen Realitaet werden kann, braucht es den Abbau bestehender 
Bildungsschranken. Deshalb treten wir fuer eine grundlegende Schulreform in 
Oesterreich ein, die auch die Unterstufe der AHS mit ihren vielfaeltigen 
Problemen einbezieht. Kollegin Scholik kann sich nicht auf einen Auftrag der 
Bundesleitung ihrer Gewerkschaft berufen, auch wenn ihr die 
FCG-OeVP-Mehrheit in der Bundesleitung im Nachhinein zugestimmt haette - sie 
hat die Bundesleitung erst fuer den 21. Mai einberufen.
Nach dem Crash-Kurs der Gehrer-Jahre und trotz eines unverbindlichen 
Regierungsschulprogramms ist die Schulreformdiskussion in Gang gekommen. Sie 
passt der von Kollegin Scholik initiierten Plattform ebenso wenig wie eine 
vorurteilsfreie Beschreibung des Ist-Standes oder das Pruefen von Argumenten 
und Gegenargumenten. Ein innovativer Beitrag zur notwendigen Schulreform ist 
von "Schule-bunt" nicht zu erwarten, "Schule-schwarz" -- OeVP, FCG, 
Schuelerunion und katholischer Familienverband -- will keine Teilnahme an 
der Reformdiskussion, sondern das Verhindern von Reform.
Die in den Medien gefuehrte Gesamtschuldiskussion kommt unerwartet. Den mehr 
oder weniger durchdachten, verworren-verwirrenden Absichtserklaerungen von 
LandespolitikerInnen, die in ihrem Bundesland Gesamtschulversuche starten 
wollen, stehen die Aussagen von Ministerin Schmied gegenueber, die auf 
gruendliche Vorbereitung unter Einhaltung der bestehenden Schulgesetze 
setzt.
Das umsichtige Entwickeln und Umsetzen eines oesterreichischen 
Gesamtschulmodells mit differenziertem, individuellen Eingehen auf die 
SchuelerInnen, das mit der Verlaengerung der gemeinsamen Schulzeit von vier 
auf wenigstens acht Jahre auch die Integration von "AuslaenderInnen" 
verbessert, waere keine "Revolution": Es waere eine paedagogische und 
soziale Notwendigkeit, keineswegs eine "Nivellierung nach unten". Die 
Wahlfreiheit ist nicht in Gefahr, wenn am Ende der Schulpflicht die 
Wahlfreiheit fuer alle Kinder und Jugendlichen um ein Vielfaches erhoeht 
wird.
Die Vorbereitungsarbeiten fuer Gesamtschulversuche haben noch nicht 
begonnen, die Einbeziehung der betroffenen SchulpartnerInnen und ihrer 
Vertretungen auf Bundes- wie auf Landesebene steht noch aus. Zur Aufwertung 
der PflichtschullehrerInnen durch eine vollwertige Universitaetsausbildung 
wie zur Anhebung ihrer Gehaelter auf AHS-Niveau gibt es nur vage 
Ankuendigungen. Auch die Budgetierung von Schulreform ist noch kein Thema. 
Die Gruendung einer parteipolitisch motivierten Plattform "Schule-bunt" 
durch die AHS-Gewerkschaftsvorsitzende ist kein Beitrag zur Staerkung der 
gewerkschaftlichen Position der LehrerInnen im Reformprozess.
*Eva Schmudermayer, Reinhart Sellner, Irmgard Bernhard, Josef Gary 
Fuchsbauer*
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