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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Mai 2007; 14:09
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Laos:
> Die Hmong-Minderheit - ausgegrenzt und verfolgt
Aussendung von amnesty international
Angehoerige der ethnischen Hmong-Minderheit sind laufend bewaffneten 
Angriffen der laotischen Armee ausgesetzt. Viele Hmong wurden in den letzten 
Jahren getoetet oder verwundet, verschleppt, vergewaltigt und misshandelt. 
Daher befinden sie sich staendig auf der Flucht und sind gezwungen, sich im 
Dschungel zu verstecken, wo sie nur eingeschraenkten Zugang zu Nahrung, 
Kleidung, Unterkunft und Gesundheitsversorgunghaben. Tausende Hmong 
fluechteten nach Thailand, wo sie unter erschreckenden Bedingungen leben und 
jederzeit Gefahr laufen, nach Laos zurueckgeschoben zu werden. amnesty 
international fordert, dass die laotische Regierung alle geeigneten 
Massnahmen trifft, um den Hmong ein Leben in Sicherheit und Wuerde zu 
ermoeglichen.
Die Hmong sind eine ethnische Gruppe, die hauptsaechlich in den Provinzen 
Bolikhamxay, Vientiane, Xieng Khouang und Luang Prabang in der 
Demokratischen Volksrepublik Laos lebt. Bis zu einem Drittel der in Laos 
lebenden Hmong (1970 waren es nach Schaetzungen 300.000) sollen zwischen 
1975 und 1990 das Land verlassen haben. Die meisten von ihnen suchten in den 
USA Zuflucht. Auch wenn die meisten Hmong in die laotische Gesellschaft gut 
integriert sind, ist eine unbekannte Anzahl von ihnen - Schaetzungen reichen 
von mehreren Hundert bis einigen Tausend - seit Jahrzehnten massiver 
Verfolgung ausgesetzt. Der Grund liegt darin, dass sie mit frueheren 
Hmong-Rebellengruppierungen in Verbindung gebracht werden, die auf der Seite 
der USA im Vietnamkrieg (1965-1975) gekaempft hatten und in der Folge ihren 
Widerstand gegen die Regierung nach Gruendung der Demokratischen 
Volksrepublik Laos 1975 fortsetzten.
Die heute noch im Dschungel lebenden Hmong sind grossteils unbewaffnete 
ZivilistInnen, Kinder, aeltere Menschen und Kranke. Haeufig werden sie bei 
bewaffneten Angriffen getoetet oder verletzt. Immer wieder werden Frauen und 
Maedchen verschleppt, vergewaltigt und gezwungen, sklavenaehnliche 
Taetigkeiten zu verrichten. Sie muessen staendig in neuen Verstecken im 
Dschungel Zuflucht suchen. Die meisten von ihnen leben in grosser Armut, 
ohne ausreichenden Zugang zu Nahrung, Kleidung, einer Unterkunft und 
Gesundheitsversorgung.
Die prekaere Lage in ihrer Heimat hat in den letzten Jahren viele Hmong 
veranlasst, nach Thailand zu fluechten. Dort werden sie jedoch oft von den 
oertlichen Behoerden festgenommen und unter erschreckenden Bedingungen 
festgehalten. Einige wurden in der Zwischenzeit auch wieder zwangsweise in 
eine unsichere Zukunft nach Laos abgeschoben.
Berichten zu Folge toeteten laotische Regierungstruppen am 6.April 2006 bei 
einem Angriff auf eine im Dschungel lebende Hmong-Gemeinschaft in der 
Provinz Vientiane - nur 20 km nordoestlich des Tourismusortes Vang Vieng --  
26 Menschen. Die Soldaten nahmen die Gruppe, die gerade auf Nahrungssuche 
war, von zwei Seiten unter Beschuss. Unter den Ermordeten befanden sich 17 
Kinder und mehrere Frauen. Fuenf Personen wurden verletzt, rund ein Dutzend 
ueberlebten unverletzt. Bemuehungen der USA, eine Untersuchung der Toetungen 
einzuleiten, fuehrte dazu, dass der oertliche US-Botschafter zu einem 
Treffen bestellt wurde, bei dem der Vorfall nicht nur offiziell geleugnet, 
sondern auch die Behauptung erhoben wurde, die USA haetten die Vorwuerfe 
erfunden.
Hmong-Frauen wurden gefangen, in einem Raum eingesperrt und musste 
Haushaltstaetigkeiten verrichten. Die Frauen wurden auch sexuell missbraucht 
und von den Polizisten mehrmals massenvergewaltigt. Nach rund einem Jahr in 
Gefangenschaft konnte eine der Frauen einen Polizisten bestechen und 
fluechten. Sie lebt heute schwer traumatisiert als Fluechtling in Thailand, 
wo sie jederzeit Gefahr laeuft, wieder nach Laos abgeschoben zu werden.
Die Regierung von Laos hat in der Vergangenheit alle Hinweise auf 
Menschenrechtsverletzungen an den Hmong kategorisch geleugnet. Berichte 
ueber Verstoesse werden als erfunden zurueckgewiesen und Verschleppungen als 
Umsiedlungen im Rahmen von Entwicklungsarbeit und Armutsbekaempfung 
bezeichnet. Da die laotische Behoerden kaum zu einem Dialog ueber 
Menschenrechte bereit sind, haelt sich auch die internationale 
Staatengemeinschaft bislang mit ihrer Kritik zurueck. (gek.)
ai fordert zu Appellen auf an:
Bouasone Bouphavanh, Prime Minister, Prime Minister's Office, Rue Sisavat, 
Vientiane, Lao People's Democratic Republic, (Premierminister - Korrekte 
Anrede: Dear Prime Minister), Fax: 00856 21 213560
Major General Douangchai Phichit, Minister of National Defence and, Deputy 
Prime Minister, Ministry of National Defence, Phon Kheng, Vientiane, Lao 
People's Democratic Republic, (Verteidigungsminister - Korrekte Anrede: Dear 
Minister), Fax: 00856 21 213560
Dr Thongloun Sisoulith, Minister of Foreign Affairs and, Deputy Prime 
Minister, Ministry of Foreign Affairs, That Luang, Vientiane, Lao People's 
Democratic Republic, (Aussenminister - Korrekte Anrede: Dear Minister), Fax: 
00856 21 414009
Kopien an: S.E. Herr Khouanta Phalivong, ao. u. bev. Botschafter, Botschaft 
der Demokratischen Volksrepublik Laos, Bismarckallee 2A, 14193 Berlin, Fax: 
0049 30 890 60 648
Quelle und Briefentwuerfe: 
http://www.amnesty.at/aktionen/2007/laos/index.htm
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