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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 8. Mai 2007; 14:08
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Kroatien:
> Der Schmutz der Neunziger wird neu "entdeckt"
Juengst geriet der ehemalige kroatische stellvertretende Verteidungsminister 
und Verantwortliche fuer Waffenbeschaffung Vladimir Zagorec in die 
Schlagzeilen, nachdem ihm in Kroatien Diebstahl vorgeworfen wurde. Die 
kroatische Oeffentlichkeit ist entsetzt ueber die Vorwuerfe, dass sich die 
"Vaterlandsverteidiger" der 1990er schamlos persoenlich am Krieg bereichert 
und ihr Geld ins Ausland - und hier v.a. nach Oesterreich - geschafft haben 
sollen. Dabei waren diese Machenschaften laengst kein Geheimnis.
Medienberichten zufolge soll sich Zagorec bei seinen Geschaeften der 
Hypo-Alpe-Adria-Bank mit ihrer Zentrale in Klagenfurt bedient haben. Die 
kroatische Justiz hat nun in dieser Causa ein Rechtshilfe-Ansuchen gestellt, 
worauf in Kaernten Vorerhebungen eingeleitet wurden. Darlehen in Hoehe von 
250 Millionen Euro soll die international agierende Bank Zagorec bzw. dessen 
Unternehmen gewaehrt haben. Die Bank streitet dies ab und spricht von vier 
Millionen an Darlehen und "lediglich" 70 Millionen zur Finanzierung von 
Immobilienprojekten.
In Kroatien hat unterdessen ein Verfahren gegen Zagorec begonnen. Ihm wird 
vorgeworfen, nach seinem Abtritt als Minister aus einem Safe des 
Ministeriums jenen Schmuck in Wert von mehreren Millionen Euro entwendet zu 
haben, den er 1993 von einem deutschen Waffenhaendler als Buergschaft fuer 
fuenf Millionen US-Dollar erhalten haben soll. Das Geld soll das 
Verteidigungsministerium fuer den Kauf von Waffen verwendet haben.
Der einst enge Vertraute des ehemaligen kroatischen Praesidenten Franjo 
Tudjman war waehrend des jugoslawischen Buergerkrieges mit der Beschaffung 
von Waffen beauftragt. Er soll unkontrolliert ueber Millionenbetraege 
verfuegt haben. Seither hat sich zu einem der reichsten Maenner Kroatiens 
gemausert. Auch in Oesterreich hat er in den vergangenen Jahren 
Geschaeftsbeziehungen geknuepft und mehrere Firmen gegruendet.
Zagorec war im Jahr 2000 nach Oesterreich uebersiedelt, wo er seither lebt. 
Am 14. Maerz war er verhaftet und zwei Tage spaeter gegen Kaution wieder 
freigelassen worden. Zuvor hatte Zagorec unbehelligt sein Luxusleben in Wien 
genossen. Er gehoert zu jener betraechtlichen Anzahl von KroatInnen, die auf 
oesterreichischen Konten mehrere Dutzend oder sogar mehrere hundert 
Millionen Euro deponiert haben.
Wie die kroatische Zeitung Nacional berichtet, hat der Ex-General sein 
Vermoegen durch dubiose Zahlungen im Zuge von Waffengeschaeften verdient. 
Das Geld legte er in der Folge in Immobilien an. Er und sein Sohn sollen 
nach Angaben der Zeitung in engem Kontakt zum Billa-Gruender Karl Wlaschek 
stehen, der ebenfalls im Immobiliengeschaeft taetig ist.
Es draengt sich die Frage auf, in wie weit aus Ruecksicht auf die 
EU-Verhandlungen Kroatien bisher auf eine gerichtliche Verfolgung Zagorecs 
verzichtet hatte bzw. ob die oesterreichische Justiz auf einem Auge blind 
gewesen sein koennte. Die Behoerden waren erst eingeschritten, als der 
Entfuehrer von Zagorecs Sohn, Hrvoje Petrac, bei seiner Vernehmung fuer 
Zagorec belastende Vorwuerfe vorbrachte und die Vorgaenge aus den 1990ern 
wieder ans Tageslicht brachte. Zagorec selbst bestreitet alle Vorwuerfe und 
erklaerte gegenueber der oesterreichischen Polizei, dass in Kroatien eine 
politische Kampagne gegen ihn lanciert werde.
(Der Funke/gek.)
Quelle: 
http://www.derfunke.at/html/index.php?name=News&file=article&sid=1055
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