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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. April 2007; 17:09
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BAWAG:
> Offener Brief der Unabhaengigen GewerkschafterInnen an OeGB-Praesidenten
> Rudolf Hundstorfer:
"Katastrophal, superschlecht und superpeinlich!"
Sehr geehrter Herr Praesident!
Lieber Rudi!
Am 26. April laden also OeGB und BAWAG/PSK Wiener BetriebsraetInnen ins
Austria Center. Der Titel: "BAWAG PSK weiterhin Bank der Arbeitnehmer und
Gewerkschaften". Du begruesst die Anwesenden, Kollege Hundstorfer. Ein
Referat unter dem genannten Titel wird Generaldirektor Dr. Ewald Nowotny
halten. Eine Gespraechsrunde und ein Kabarett der Gruppe "HumorSapiens" soll
das Programm abrunden.
Lieber Rudi! Uns ist der Humor angesichts der Ereignisse der letzten Tage
gruendlich vergangen. Wir fragen uns, was diese Veranstaltung soll - ist sie
als Provokation fuer politisch bewusste GewerkschafterInnen gedacht? Oder
ist sie schlicht wieder einmal ein Produkt gewerkschaftlicher Ignoranz, wie
wir sie in den letzten Monaten immer wieder erleben mussten?
Im Einladungstext heisst es: "Fuer Sie als Partner und Kunden wird sich auf
Grund des Eigentuemerwechsels nichts aendern." Ausser natuerlich, frau/mann
ist kubanische StaatsbuergerIn. Du hast in einem STANDARD-Interview vom 18.
April 2007 davon gesprochen, dass die "Art und Weise, wie das umgesetzt
wurde" - naemlich der Rausschmiss der kubanischen KundInnen - "katastrophal"
und "superschlecht gemacht" war. Die Einladung zum Empfang der Wiener
BetriebsraetInnen ist nicht weniger "katastrophal" und "superschlecht", sie
ist noch dazu "superpeinlich", als ob nichts gewesen und nichts passiert
waere - business as usual.
Lieber Kollege Hundstorfer! Die BAWAG PSK hat schon zu
OeGB-Eigentuemerzeiten nicht gehalten, was sie versprochen hat: der Anspruch
ein Bank der ArbeitenehmerInnen und Gewerkschaften zu sein, haette auch
entsprechende Geschaeftspraktiken verlangt. Diese wurden nicht nur nicht
eingehalten, sondern im Gegenteil, auf "katastrophale" und "superschlechte"
Weise verletzt. Mit den bekannten Folgen - insbesondere dem Verkauf der
BAWAG PSK um den OeGB vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Warum die BAWAG
PSK nun mit einem neuen Eigentuemer, der mit Gewerkschaften und ihren
Interessen ungefaehr soviel zu tun hat, wie die BAWAG neuerdings mit
KubanerInnen, weiterhin eine Bank der ArbeitnehmerInnen und Gewerkschaften
ist, bleibt uns ein Raetsel. Unsere Solidaritaet gilt selbstverstaendlich
den MitarbeiterInnen der BAWAG PSK, die unschuldig zum Handkuss gekommen
sind und fuer das BAWAG-Debakel am wenigsten koennen. Unsere Solidaritaet
gilt allerdings sicher nicht einer Bank und ihrem Spitzenmanagement, die
ihre Geschaeftspraktiken in scheinbar vorauseilendem Gehorsam am
"Helms-Burton-Act" orientiert, KundInnen, die nichts "verbrochen" haben,
ausser die falsche StaatsbuergerInnenschaft zu haben von heute auf morgen
"verabschiedet" und damit mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gegen EU-Recht
verstoesst.
Wir GewerkschafterInnen muessen zur Kenntnis nehmen - und wir Unabhaengigen
GewerkschafterInnen haben das laengst getan: Die BAWAG PSK ist eine Bank wie
jede andere. Die "neue Aera in der Geschichte der BAWAG PSK" (aus dem
Einladungstext) hat dabei denkbar schlecht begonnen - naemlich mit dem
Rausschmiss der kubanischen KundInnen. Von ArbeitnehmerInnen und - sicher
auch etlichen - Gewerkschaftsmitgliedern. Fuer sie gilt das "weiterhin"
offensichtlich nicht. Wir wissen in dieser Causa jedenfalls, auf welcher
Seite wir stehen.
Mit veraergerten Gruessen
*Lisa Langbein, UG-Mitglied des OeGB-Vorstandes*
*Markus Koza, Betriebsrat, UG-Mitglied des OeGB-Bundesvorstandes*
*Klaudia Paiha, Bundessekretaerin der Unabhaengigen GewerkschafterInnen im
OeGB*
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