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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. April 2007; 16:54
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Nord-Sued:
> Der "schoene Schein" der EZA
Oesterreichs Entwicklungszusammenarbeit (EZA) ist von 2005 auf 2006 
drastisch angestiegen. Allerdings wird nicht mehr fuer Entwicklungsprojekte 
in den aermsten Laendern ausgegeben. Vielmehr subventioniert Oesterreich den 
von den USA besetzten Irak.
Am 3. April veroeffentlichte die OECD (Organisation fuer wirtschaftliche 
Zusammenarbeit und Entwicklung) in Paris die offiziellen Zahlen der 
Entwicklungshilfeleistungen ihrer Mitgliedstaaten fuer das Jahr 2006. 
Oesterreich schneidet dabei extrem schlecht ab. "Am Papier scheinen die 
Leistungen der oeffentlichen oesterreichischen Entwicklungszusammenarbeit 
zwar erfreulich hoch - blickt man jedoch hinter die Zahlen, wird klar, dass 
alles nur auf Kosmetik beruht", erlaeutert Johannes Trimmel, Vorsitzender 
der Oesterreichischen EU-Plattform entwicklungspolitischer NGOs. "Die 
tatsaechlichen EZA-Leistungen sind nach Abzug von Entschuldungsmassnahmen 
oder auch Geldern fuer Fluechtlingsbetreuung mehr als duerftig."
Nach Aussagen der OECD betrug die oeffentliche Entwicklungszusammenarbeit 
Oesterreichs im Jahr 2006 0,48% des Bruttonationaleinkommens (BNE). Mehr als 
die Haelfte dieser Summe sind jedoch keine Massnahmen, die den 
Entwicklungslaendern direkt zugute kommen, sondern in erster Linie 
Schuldenerlaesse fuer den Irak. Nur 43% der geleisteten oeffentlichen EZA 
flossen wirklich in den Sueden. Mit den restlichen 57% fuehrt Oesterreich 
die "Negativliste" jener EU-Mitgliedstaaten an, die ihre EZA-Statistik durch 
Zahlenkosmetik kuenstlich in die Hoehe treiben: In Frankreich betraegt die 
Einrechnung von Schuldenerlaessen, Fluechtlingsbetreuung und Kosten fuer 
auslaendische Studenten rund 52% der oeffentlichen EZA, in Italien 44%, in 
Deutschland 35% und in Grossbritannien rund 28%. Dass es auch anders geht, 
beweisen Laender wie Irland, Finnland und Luxemburg mit nur ein bis zwei 
Prozent.
Gemeinsam mit den anderen EU-Mitgliedstaaten hat Oesterreich zugesagt, bis 
zum Jahr 2015 seine EZA-Mittel auf 0,7% des BNE aufzustocken. Als 
Zwischenziel fuer 2006 hat sich Oesterreich zu EZA-Mitteln in der Hoehe von 
0,33% verbindlich verpflichtet. "Ohne die betriebene Zahlenkosmetik liegt 
Oesterreich 2006 bei beschaemenden 0,21%. Es ist an der Zeit, dass die neue 
oesterreichische Bundesregierung die Zahlenspielereien endgueltig beendet. 
Oesterreich muss sich als eines der reichsten Laender der Erde ehrliche 0,7% 
leisten", betont Johannes Trimmel.
(Oesterreichische EU-Plattform entwicklungspolitischer NGOs/gek.)
Kontakt: http://www.eu-plattform.at
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