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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 27. Maerz 2007; 19:49
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BRD/Afghanistan:
> Ungehorsame Abgeordnete
Der deutsche Bundestag beriet am 9. Maerz 2006 ueber den Antrag der 
Bundesregierung, sechs Militaerflugzeuge des Typs Tornado nach Afghanistan 
zu entsenden. Die Debatte zeichnete sich dadurch aus, dass der rechtliche 
Rahmen sehr breit diskutiert wurde. Das hat damit zu tun, dass vorher 
bekannt wurde, dass die Abgeordneten Wimmer und Gauweiler von der 
CDU/CSU-Fraktion beim Bundesverfassungsgericht eine Klage gegen das 
Tornado-Mandat einreichen wuerden. Ausserdem kam es zu einem Zwischenfall, 
von dem sich besonders die Fraktionen der Regierungskoalition "peinlich" 
beruehrt zeigten: Abgeordnete der Linksfraktion hielten zu Beginn der Rede 
von Weiskirchen (SPD) Plakate in die Hoehe, auf denen die Zahl 77 prangte --  
als Erinnerung an das Ergebnis einer Umfrage, wonach sich 77 Prozent der 
Bevoelkerung gegen eine Tornado-Entsendung ausgesprochen haben. Die 
Abgeordneten der LINKEN wurden des Saales verwiesen.
Die Abstimmung im Bundestag fiel aus dem Rahmen des ansonsten Ueblichen, 
denn noch nie hat es so viele Gegenstimmen zu einem Auslandseinsatz gegeben 
wie diesmal und noch nie wurden so viele Nein-Stimmen aus einer 
Regierungspartei (SPD) zu einem Antrag der eigenen Regierung abgegeben. Die 
Abstimung ergab ein Annahme des Regierungsantrags mit 405 zu 157 Stimmen bei 
11 Enthaltungen. Dabei kamen 69 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen aus der SPD 
sowie 5 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen aus der CDU/CSU-Fraktion. Selbst die 
Fraktion von Buendnis 90/Gruene praesentierte sich gespalten.
Mittlerweile hat die Linksfraktion im Bundestag eine Organklage beim 
Bundesverfassungsgericht gegen den Tornado-Beschluss eingereicht.
(akin)
Quelle und weitere Infos:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/tornado6.html
Gutachten zur Klage der Linksfraktion:
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Afghanistan/tornado-gutachten.pdf
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