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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Maerz 2007; 16:44
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Deren Heer:
> Der neue Exportschlager
Ausbildung im Salzburger Land fuer Tibet-Besatzer
10 Offiziere der chinesischen Armee absolvieren derzeit im Bundesheer - 
Gebirgskampfzentrum Saalfelden den Ausbildungslehrgang "Internationaler 
Gebirgskampf - Winter", was im Hinblick auf die permanenten 
Menschenrechts-verletzungen der chinesischen Besatzer in Tibet brisant ist.
Im September letzten Jahres beobachtete und filmte ein Mitglied einer 
Bergsteigergruppe unweit des Nangpa Passes am Fuss des Himalaya, wie eine 
Gruppe von chinesischen Grenzsoldaten eine Gruppe von tibetischen 
Fluechtlingen unter Feuer nahm. Die Tibeter wollten nach Nepal fluechten. 
Auf dem Film ist zu erkennen, dass eine Person getoetet wird und 2 weitere 
Menschen verletzt in den Schnee sinken. Etwa 25 Tibeter, darunter 2 Kinder, 
wurden von den Soldaten festgenommen.
Fast unbemerkt und kaum wahrgenommen von den Medien und der 
Weltoeffentlichkeit ist die Tragoedie der Tibeter, die in ihrem eigenen Land 
seit 1951 unter chinesischer Besatzung leben und immer schneller als 
indigene unterdrueckte und verfolgte Minderheit praktisch von der 
Erdoberflaeche verschwinden sollen.
China verbietet ihnen, ihre Sprache zu sprechen, ihre Kultur auszuueben, 
besiedelt ihr Lebensgebiet und ruiniert ihre eigene Wirtschaft und ihre 
Lebensgrundlagen. Tibet ist fuer Chinesen mittlerweile das Goldene Land der 
Verheissung geworden, denn hier gibt es Lebensraum und Jobs und so werden 
die Chinesen animiert, dorthin auszuwandern.
Tibet ist allerdings Hochgebirge und China bietet nicht die besten 
Voraussetzungen fuer die Auswanderer und die chinesische Besatzung. Das 
Leben auf 4-5000 m Hoehe erfordert eigenes Training.
Beim oesterreichischen Bundesheer freut man sich momentan ueber zehn 
exotische Teilnehmer am 3 woechigen Ausbildungslehrgang "Internationaler 
Gebirgskampf - Winter" im Gebirgskampfzentrum Saalfelden: chinesische 
Offiziere. Ziel der Ausbildung ist es, Soldaten im Winter durch Gebirge 
fuehren zu lernen, Gefahren zu erkennen und den Einsatz von Tragetieren und 
Hubschraubern im Hochgebirgswinter zu ueben. Major Kurt Pfuegl von der 
Jaegerschule denkt, dass sich der Kurs zum Exportschlager des Bundesheeres 
entwickeln koennte.
Es gibt ein aufrechtes internationales Waffenembargo gegen China und Heinz 
Patzelt von Amnesty International sieht in der Ausbildung des Bundesheeres 
einen Verstoss gegen dieses Embargo - ganz zu schweigen von der Ignoranz und 
dem Desinteresse gegenueber den permanenten Menschenrechtsverstoessen der 
Chinesen gegenueber ihren Minderheiten. Es handle sich um die Vermittlung 
von Kampftechniken ohne begleitende menschenrechtskonforme Inhalte oder 
Hinweise auf internationale Uebereinkuenfte.
Aus dem Buero des Verteidigungsministers Darabos kommt wenig Verstaendnis. 
Man beruft sich auf eine strategische Partnerschaft EU - China zu einer 
gemeinsamen Aussen- und Sicherheitspolitik. Ausserdem sei China im Rahmen 
der UNO ein bedeutsamer Faktor bei gemeinsamen UN-Einsaetzen, diese seien 
gut fuer die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen mit China und 
ausserdem seien auch Soldaten aus Ungarn, Kroatien und Montenegro am 
Lehrgang beteiligt.
Man moechte dem Bundesheer zu seiner Muster-Lehrer-Rolle gratulieren und 
patriotisch danken fuer die Verbesserung von Auslandsbeziehungen und die 
Aufwertung Oesterreichs und seines Heeres! Und man moechte leise vor sich 
hinweinen beim Gedanken, dass das Verteidigungs-Ressort, das einzige unter 
sozialdemokratischer Fuehrung, eine solche Abgestumpftheit in Fragen der 
Menschenrechte und gegenueber berechtigter Kritik zeigt. Und man moechte 
laut schreien beim Gedanken an die Uninformiertheit von Politikern, die 
nicht einmal von ihrer Definition her verpflichtet sind, zu glauben, dass in 
Kiefersfelden die Welt zu Ende ist.
Die aussenpolitische Sprecherin der Gruenen, Ulrike Lunacek, hat 
diesbezueglich eine parlamentarische Anfrage an Verteidigungsminister 
Darabos angekuendigt: "Diese Ausbildung chinesischer Soldaten, die sie 
speziell fuer Kampfeinsaetze in den Hochgebirgsregionen Tibets verwenden 
koennen, ist menschenrechtswidrig und verstoesst klar gegen die Ziele 
oesterreichischer Aussenpolitik", so Lunacek.
(Eva Kumar/DAZ)
Quelle : http://www.dieanderezeitung.at/index.php?option=com_content&task=view&id=613&Itemid=80
Parlamentarische Anfragen an Platter und Plassnik:
http://www.parlinkom.gv.at/pls/portal/docs/page/PG/DE/XXIII/J/J_00454/fname_073470.pdf
http://www.parlinkom.gv.at/pls/portal/docs/page/PG/DE/XXIII/J/J_00455/fname_073468.pdf
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