**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 20. Maerz 2007; 16:54
**********************************************************

Debatte:

Reaktionen auf "Rauchende Kommunisten" von Thomas Herzel

> Widerspruechlich

Was Thomas Herzel in seinem Antiraucher-Palaver vom Stapel laesst und wie
widerspruechlich dieser Mensch ist, beweist, dass er am 6. April 2004 ueber
Drogen genau das Gegenteil von dem schrieb, was er jetzt gerne als Argument
gegen das Rauchen in Lokalen anfuehren will.

Er schrieb damals: "Dass die Gruenen ihrer Jugend das Geld vorenthalten
wollen, weil die gerne Haschisch raucht, ist geradezu laecherlich! Fuer die
Legalisierung von Haschisch gibt es jede Menge gute soziale, wirtschaftliche
und vor allem kriminalpolizeiliche Gruende. Mit so einer Forderung sollte
man in einen Wahlkampf gehen! Es gibt mehrere europaeische Staaten, wo das
Haschischrauchen legal ist! Und deshalb wollen die Gruenen ihrer Jugend die
Finanzen streichen? Also geht es noch duemmer?"

Jetzt schreibt er: "Wir brauchen keine Drogen. Niemand braucht Drogen. Wir
moegen Drogen bzw. wir werden suechtig von den Drogen. Niemand braucht
Drogen, um suechtig zu werden. ... Wir brauchen gar nichts! Wir muessen
trinken und essen und manchmal aufs Klo gehen. Damit hat sich´s! Mehr
brauchen wir nicht!"

Ich bin kein Kommunist, aber allein diese kommunistenfeindliche Gesuelze und
gleichzeitig die Verherrlichung Amerikas (was Bush tut, ist super; Herzel
liest die Washington Post; und beim Nichtrauchen sind die Amis vorbildhaft)
ist fast unertraeglich.

Ich gehe jedenfalls jetzt mit der neuen Akin in mein Stammbeisl, bestell mir
einen Kaffee und rauch mir gemuetlich eine Zigarette an und lese den Rest,
der hoffentlich besser ist als dieser RaucherInnen- und
KommunistInnen-phobische Beitrag von T.H. Und ich hoffe, dass es nie ein
Gesetz geben wird, das ein generelles Rauchverbot in gastronomischen
Einrichtungen vorschreibt.
*Peter Dvorsky*

*

> Der Krieg und die Friedenspfeife

Thomas Herzel befindet in seinem Beitrag zur RaucherInnendebatte: "Unsinn
... dass es ein Verbrechen ist, den Irak von einem boesen Diktator zu
befreien" Ich klammere die Faktenlage aus, die ist den AkinleserInnen
bekannt. Ein boeser Diktator impliziert die Vorstellung eines guten
Befreiers, zumindest eines Befreiers. Wer soll das sein? Natuerlich gibt es
keine Freiheit, wenn ein dominant auftretendes gewalttaetig agierendes
Regime Raubbau an den Ressourcen anderer Menschen betreibt. Ich behaupte,
dass es ein Verbrechen ist, Menschen zu toeten. Ich behaupte, dass es ein
Verbrechen ist, Menschen im Namen der Freiheit zu toeten. Welche Freiheit
besitzt eine Leiche? Die solchermassen legitimierten Toten stellen das Ende
einer Abwertung des Respekts vor dem Leben dar, welches mit der Feststellung
beginnt, dass es zum Beispiel die Gruppe der RaucherInnen ist, die es schon
ueberleben wird, wenn sie weniger raucht und zudem an die frische Luft gehen
sollte, um andere nicht zu stoeren, wenn sie ihre Volksgesundheit aus
finanziellen Gruenden wahren wollen.

Ja liebe RaucherInnen, es gibt keinen besseren Beitrag zur Gesundheit, als
sich bei minus 20 Grad, Schneesturm, Hagel, Wind und Regen ein genussvolles
Rauchen zu goennen.

Entgegen dem LeserInnenbriefschreiber, der behauptet, dass "wir" ausser
essen, trinken und "manchmal auf's Klo gehen" gar nichts brauchen, brauche
ich sehr viel: ich brauche menschliche Waerme, Zuversicht, Geborgenheit,
Zaertlichkeit, Liebe, Freundschaft, Wertschaetzung. Und wenn ich einen
Konflikt ausgelebt habe, liebe ich es, mit der betreffenden Person
anschliessend eine Friedenspfeife zu rauchen, denn ich brauche Versoehnung
und Versoehnlichkeit. Und ich geniesse in aller Leidenschaft den Rauch
dabei.
*ronja raeubertochter*


***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin