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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 13. Februar 2007; 19:00
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Initiativen:
> Frieden impulsiv
Friedensarbeit rund um Nah-Ost
FriedensaktivistInnen beschaeftigten sich am 4. und 5. Februar in Salzburg 
im Rahmen der Tagung "friedensimpulse 2007" mit der Frage nach den 
Potentialen gewaltfreier Konfliktloesungsansaetze angesichts der Wut, 
Trauer, Angst, sowie dem Anstieg gegenseitigen Misstrauens vor dem 
Hintergrund einer Politik, die sich an Machtgewinn und Machterhalt 
orientiert.
Eine Perspektive der Friedensarbeit aus palaestinensischer Sichtweise wurde 
von Noah Salameh (Center for Conflict Resolution & Reconciliation) 
eingebracht, Eugene Sensenig vermittelte den TeilnehmerInnen die Situation 
im Libanon. AktivistInnen aus anderen Laendern informierten ueber ihre 
Friedensprojekte, ueber ihre Zusammenarbeit mit Menschen, die aus einer 
Situation der Gewalt heraus das Engagement entwickelt haben, Gewaltfreiheit 
zu leben und diese Ueberzeugung auch aktiv zu vermitteln.
Noah Salameh formulierte etwa (frei uebersetzt), dass zur Zeit die bisher 
schlimmste Situation in Palaestina existiert, dass der interne Konflikt 
zwischen Hamas und Fatah eskaliert, dass sich die Besetzung am bislang 
aggressivsten Stand bewegt, dass das Leben in den besetzten Gebieten 
hoffnungslos erscheint, dass alleine in der Westbank etwa 530 Checkpoints 
installiert sind, dass das Wasser von Betlehem nach Jerusalem gepumpt wird, 
dass die fehlende Anerkennung der Wahlergebnisse internationale Isolation 
bewirkt und damit die Hoffnung auf "Hilfe von Aussen" schwindet.
Eugene Sensenig reflektierte, dass seine Erkenntnisse im Libanon auf seinen 
Erfahrungen mit asylsuchenden Menschen aus dem "BuergerInnenkrieg" im 
ehemaligen Jugoslawien basieren. Waehrend es im Libanon einerseits viele in 
ihrer ethnischen Ausrichtung unterschiedliche Gruppen gibt, (Schiiten, 
Sunniten, Maroniten, Drusen, Christen) haben viele Nationen andererseits 
Interessen im Libanon: Iran, Syrien, Israel. Fuer NGO's ist es "sexy" in der 
Region zu intervenieren, viel Geld fliesst von internationalen 
Organisationen in die Regionen, ohne jedoch an die konkreten Interessen der 
dort lebenden Menschen anzuknuepfen. Menschen juedischer Herkunft betonten, 
dass es kein Zufall sei, dass gerade jene Regionen in Europa, die vom 
Holocaust auf TaeterInnenseite konfrontiert sind, ein verstaerktes 
ambivalentes Interesse gerade an diesem Konflikt haben.
Betont wurde, dass es sich um einen Konflikt handelt, dessen Praemissen 
nicht von vorneherein religioes zu begruenden sind, sondern um einen 
Konflikt, der von oekonomischen Interessen geleitet wird. Die Anliegen der 
Menschen sind im Libanon wie in Palaestina jene nach Leben und Ueberleben: 
Versorgung mit Wasser, Elektrizitaet und existenzermoeglichender Arbeit. 
Noah Salameh betonte, dass friedensbewegte Menschen Projekte entwickeln und 
umsetzen wollen, die Frieden schaffen, im Bewusstsein dessen, dass es 
BesetzerInnen und Besetzte gibt, im Bewusstsein dessen, dass es notwendig 
ist, die Ungleichheit aller beteiligten Konfliktparteien zu verstehen.
Die Friedensimpulse sind ein neuer Beginn, um Menschen miteinander ins 
Gespraech zu bringen, um Menschen ein gemeinsames Handeln zu ermoeglichen. 
Die Arbeitsgruppe, die sich hier getroffen hat, freut sich ueber jede 
weitere Anregung, ueber alle, die sich angesprochen fuehlen, sich an einer 
weiteren Diskussion zu beteiligen; freut sich ueber Interesse, ein 
Friedensprojekt mitzugestalten: arge-wdv[AT]gmx.net; 0699/12115985: ruf an oder 
melde Dich! So ernsthaft wie unkompliziert haben sich Menschen nach einem 
typischen Graswurzelansatz auf den Weg gemacht: Misch dich einfach ein!!!
*arge wehrdienstverweigerung, gewaltfreiheit und fluechtlingsbetreuung*
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