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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 16. Jaenner 2007; 18:36
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Regierungsbildung/Glosse:

Randbemerkungen

"Der interimistische Bundesvorsitzende der FSG, Wilhelm Haberzettl, wies
nach der Praesidiumssitzung darauf hin, dass dem Regierungsuebereinkommen
nur mit Vorbehalt zugestimmt worden sei, weil erst am Ende der Woche eine
genaue Analyse des Ergebnisses der Koalitionsverhandlungen durch die
Experten der FSG vorliegen werde." Das liess die FSG letzte Woche ueber die
Ticker laufen. Bloed nur, dass zwar der FSGler Haberzettl skeptisch ist, der
Nationalratsabgeordnete und Koalitionsverhandler Haberzettl den
Koalitionsvertrag aber unterschrieben hat. Und deswegen akzeptierte die FSG
letztlich auch das Uebereinkommen. Quod erat demonstrandum, warum
Spitzengewerkschafter nicht im Nationalrat sitzen sollen.

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Hans Rauscher beschwert sich im "Standard" unter dem Titel "Hooliganismus"
ueber den fruehmorgendlichen Besuch bei Gusenbauer am Tag der Angelobung:
"Vor der Privatwohnung des Bundeskanzlers sich so laut und bedrohlich
aufzustellen, dass er das Haus nur unter Polizeibedeckung verlassen kann,
ist eine betraechtliche Grenzueberschreitung."

Haette er schon recht, der "Rau". Normalerweise. Aber in diesem Fall war
dies der einzige Moment, wo Gusenbauer in den letzten zwei Wochen nicht auf
ein paar hundert Meter weit abgeschirmt von der Realitaet war, sondern
deutlich sehen musste, dass ausserhalb seiner Sandkastentraeume auch noch
anderes existiert. Vielleicht hat er bei dieser Gelegenheit sogar bekannte
Gesichter aus SJ und VSStOe wiedererkannt -- was ihm beim Marsch ueber den
Ballhausplatz sicher nicht moeglich war. Wenn Politiker Proteste nicht
einmal zur Kenntnis nehmen moechten, muss man, natuerlich ohne sie dabei
taetlich zu attackieren, ihnen den Protest ein weniger naeher bringen, als
es ihnen lieb ist.

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Genau deswegen habe ich auch einen verspaeteten Neujahrvorsatz gefasst: Ab
heute werde ich alfred.gusenbauer@spoe.at jedesmal, wenn mir eine Aeusserung
von ihm oder eine Nichtaeusserung zu einer OeVP-Stellungnahme oder eine
Passage im Koalitionsuebereinkommen oder aehnliches sauer aufstoesst, ein
email schicken, damit er nicht den Kontakt zum Volk verliert. Er persoenlich
wird es ja eh nicht lesen, aber vielleicht freut sich einer seiner
Sekretaere, wenn er unter all den Glueckwunsch- und Huldigungsmails auch mal
etwas Nachdenklicheres finden kann.

*Bernhard Redl*



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