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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 5. Dezember 2006; 15:49
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Debatte:
> Werden die Gruenen zur "HonoratiorInnenpartei"?
Protestresolution der Bezirksgruppe 4 der Wiener Gruenen an den 
Bundesparteivorstand angesichts der Umstaende rund um die Schaffung der 
Funktion eines "Bundesparteisekretaers"
Liebe FreundInnen!
Mit einigem Befremden haben wir aus den Medien entnommen, dass die Funktion 
eines "Bundesparteisekretaers" in der Gruenen Bundespartei installiert 
wurde. Mit einigem Befremden, weil es uns keineswegs um die Person Lothar 
Lockl, sondern die Art und Weise der Einrichtung eines 
Bundesparteisekretariats geht. Hiess frueher die Losung "wenn ich nicht mehr 
weiter weiss gruend ich einen Arbeitskreis" heisst es scheinbar heute "wenn 
ich nicht mehr weiterweiss, schaff ich eine neue Funktion".
Bislang wurde uns weder ausreichend kommuniziert (obwohl das neue 
Bundesparteisekretariat ja vor allem eine Kommunikationsschnittstelle sein 
soll), welche innerparteilichen Funktionen der neue Bundessekretaer denn 
eigentlich haben soll (schliesslich gibt es eine Bundesgeschaeftsfuehrerin, 
die eigentlich fuer die innerparteiliche Kommunikation zustaendig ist), noch 
koennen wir uns an eine ausreichend gefuehrte, innerparteiliche Diskussion 
ueber die Sinnhaftigkeit einer derartigen Funktion erinnern. Sollte es sich 
um eine innerparteiliche Funktion auf Bundesebene handeln, die sich nicht in 
einer Assistenz der Bundesgeschaeftsfuehrerin erschoepft, sondern eine 
politische Funktion bedeutet, so sind dementsprechend die Bundesstatuten der 
Gruenen Partei zu aendern und die Funktion eines/r BundesparteisekretaerIn, 
dessen/deren Aufgabenbereich klar umrissen und umschrieben ist - nach 
ausreichender Diskussion und Abwaegung der fuer und wider demokratisch zu 
verankern oder eben nicht. Dann gilt es diese Funktion -- zumindest 
parteiintern -- auszuschreiben und entsprechend, nach einem ausfuehrlichen 
KandidatInnenhearing zu besetzen.
Der gewaehlte Vorgang erscheint uns indessen inakzeptabel und 
undemokratisch. Gerade wir Gruene naehern uns damit - auch organisatorisch - 
immer mehr traditionellen Parteien und ihren oft autoritaer und hierarchisch 
gegliederten Strukturen an, in der Funktionen geschaffen werden, in der auf 
demokratiepolitisch nicht nachvollziehbare Weise verdiente "HonoratiorInnen" 
gehievt werden. Wir halten diese Vorgangsweise nicht zuletzt auch gegenueber 
Lothar Lockl fuer unfair, weil er als Person nicht fuer strukturelle 
Demokratiedefizite innerhalb der Gruenen den "Buhmann" geben soll, was 
seinen Start als Bundessekretaer wohl nicht einfach macht.
Wir fordern daher: Zurueck an den Start!
- Eine parteiinterne Diskussion ueber Fuer und Wider einer Installation 
einer/s -- wie auch immer dann bezeichneten - BundesparteisekretaerIn.
- Die Erarbeitung eines genauen Profils der Funktion als 
"BundesparteisekretaerIn" sowie der Art und Weise deren/dessen Bestellung 
und Festlegung der Funktionsdauer
- Einen entsprechenden Vorschlag zur Verankerung in den Statuten und eine 
Abstimmung darueber im Rahmen des Gruenen Bundeskongresses
- Ausschreibung, Hearing und Wahl durch ein entsprechendes Gremium 
(Bundeskongress, Bundesvorstand oder erweiteter Bundesvorstand)
Mit gruen-alternativen Gruessen
*Die Bezirksgruppe 4 der Wiener Gruenen*
*
Anm.d.Red.: Dem Vernehmen nach ist das Verhalten des Bundesvorstandes vielen 
in der Gruenen Partei nicht sehr gruen. Daher kommt diesem Protest der 
Wiedner Gruenen Bedeutung ueber die Bezirksgruppe hinaus zu und das 
rechtfertigte den Abdruck.
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