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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 14. November 2006; 20:03
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UNO:
> Regulierung von Waffenhandel gegen Widerstand der USA
Am Donnerstag, den 26. Oktober, verabschiedete die ueberwiegende Mehrheit 
der Abgesandten der UN-Generalversammlung eine Resolution, in der die 
Etablierung eines Abkommens zur Unterbindung von Waffenhandel, der 
Konflikte, Armut und ernsthafte Menschenrechtsverletzungen anheizt, 
gefordert wird. Fuer diese Resolution stimmten nicht weniger als 139 
Staaten, bei 24 Stimmenthaltungen. Einzig die USA, der weltgroesste Anbieter 
von Handfeuerwaffen, stimmten gegen den Antrag. Unter den anderen grossen 
waffenherstellenden Nationen, die gegen dieses Abkommen waren, befanden sich 
Russland, China, Indien und Pakistan, die jedoch nicht an der Abstimmung 
teilnahmen.
Die Entscheidung fiel nach drei Jahren schwieriger diplomatischer 
Verhandlungen und einer weltweiten Kampagne durch zivilgesellschaftliche 
Gruppierungen, an der sich mehr als eine Million Menschen in 170 Laendern 
beteiligten. Die involvierten zivilgesellschaftlichen Organisationen 
signalisierten grosse Zufriedenheit ueber den Ausgang der Abstimmung. "Es 
ist ein grosser Sieg", teilte Helen Hughes von Amnesty International mit. 
"Einige Regierungen haben sich endlich dazu entschlossen, den 
Menschenrechtsorganisationen Gehoer zu schenken."
Das aktuelle Volumen von Waffengeschaeften wird weltweit auf 1,1 Billionen 
US - Dollar geschaetzt, ein Wert, der laut dem internationalen 
Friedensforschungsinstitut SIPRI in Stockholm wahrscheinlich bis Ende dieses 
Jahres noch weiter ansteigen wird. Unabhaengige Experten, die in dieser 
Frage mit den Vereinten Nationen eng zusammenarbeiten, schaetzen, dass in 
den letzten drei Jahren mehr als eine Million Menschen auf Grund von 
unkontrollierter Zirkulation von Handfeuerwaffen getoetet worden sind.
Mehrere aufstrebende Waffenexporteure wie Brasilien, Bulgarien und die 
Ukraine sowie unzaehlige Laender, die durch Waffengewalt zerstoert worden 
sind, wie Kolumbien, Ost-Timor, Haiti, Liberia und Ruanda, stimmten fuer 
diese Resolution.
AktivistInnen brachten ihre Enttaeuschung ueber die Rolle der USA in den 
Verhandlungen und ihre Entscheidung, die Resolution abzulehnen, zum 
Ausdruck. "Das ist keine gute Aussenpolitik", meinte Helen Hughes von AI, 
die einraeumte, dass die Waffengesetze der USA, die Herstellung und Handel 
mit Waffen regeln, "im Vergleich strenger" seien. "Ihr 'Nein' zeigt, dass 
die USA gegen effektive Kontrolle auf internationaler Ebene sind", so 
Hughes. Laut SIPRI zeichnen die USA fuer 48% aller militaerischen Ausgaben 
weltweit im Jahre 2005 verantwortlich.
Die Resolution, welche von Argentinien, Australien, Costa Rica, Finnland, 
Japan, Kenia und Grossbritannien unterstuetzt wird, fordert die Einsetzung 
einer ExpertInnengruppe, um Umsetzbarkeit, Umfang und Parameter des 
Abkommens zu festzustellen, die dem Ausschuss der Vollversammlung bis Herbst 
2008 Bericht erstatten soll.
(Haider Rizvi/DAZ/gek.)
Weitere Informationen:
Stockholm International Peace Research Institute http://www.sipri.org
 International Action Network on Small Arms http://iansa.org
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