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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 7. November 2006; 18:21
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Oaxaca:
> Ein Ende ist absehbar
320.000 Menschen leben normalerweise in Oaxaca-Stadt. Doch am Sonntag sollen 
es zwischen 800.000 und 1,3 Millionen Menschen gewesen sein, die als Demo 
auf den Strassen der mexikanischen Stadt unterwegs waren.
Laut juengsten Berichten ziehe sich die Bundespolizei nach ihren 
Besetzungsversuchen am 29.Oktober und den Folgetagen immer weiter zurueck. 
Zwischendurch waere es immer wieder zum Schusswaffeneinsatz gekommen von 
seiten der Polizei -- kurz vor der Demo am Sonntag wurde ein Aktivist durch 
einen Schuss in den Brustkorb lebensgefaehrlich verletzt.
Bis vor kurzem konnte man von einer Patt-Situation sprechen, bei der sich 
die Aufstandsbewegung APPO und die Regierungstruppen die Herrschaft ueber 
die Stadt aufteilten. Nach einem versuchten Ueberfall auf das 
Universitaetsgelaende -- auf dem sich vor allem der den Widerstand 
koordinierende Sender "Radio Universidad" befindet -- und der 
darauffolgenden "Schlacht" soll sich die Polizei aber nun vollstaendig aus 
der Stadt zurueckgezogen haben.
Bundesstaatlicherseits scheint die Hoffnung auf eine Zerschlagung des 
Aufstands immer mehr zu schwinden. Der von der rechtskonservativen PAN 
gestellte Noch-Praesident Fox denkt schon laut darueber nach, ob man den 
Aufstand nicht als "Volksbegehren" werten solle. Naechsten Dienstag ist im 
Senat eine Abstimmung vorgesehen, ob PRI-Gouverneur Ulises abgesetzt und den 
Gerichten uebergeben werden soll.
Waehrenddessen glaubt Ulisses mittels eines Rueckgriffs in jene Zeiten, als 
die "Partei der Institutionalisierten Revolution" sich noch alles erlauben 
konnte, seinen Kopf retten zu koennen: Am Tag, an dem in Mexico City ueber 
seine Absetzung abgestimmt werden soll, will er eine Demo mit dem Motto 
"Ulises, wir sind mit dir!" organisieren. Es wird berichtet, er habe allen 
Staatsangestellten Oaxacas befohlen, sich mit ihren Familien an der Demo zu 
beteiligen. Ausserdem habe er hoeheren Beamten, die sich gegen ihn stellen, 
angekuendigt, sie naechste Woche zu entlassen. Praktisch erscheint das schon 
etwas laecherlich, ob Ulises auch nur formal naechste Woche dazu noch in der 
Lage sein wird, bleibt abzuwarten. (akin)
Kundgebungen gegen Ulises gab es in ganz Mexiko und weltweit -- sogar in 
Wien. Fuer gestern, Montag, war eine weitere Demo zur mexikanischen 
Botschaft angekuendigt.
Quellen: http://www.chiapas.ch/
http://de.indymedia.org/2006/11/161126.shtml
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