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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 24. Oktober 2006; 18:33
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Kommentar der Anderen:

> Mehr Arbeit fuer weniger Postler

Wenn Post-Generaldirektor Anton Wais jetzt auf zunehmende Beschwerden ueber
immer laengere Warteschlangen auf den Postaemtern reagiert, bestaetigt dies
nur, dass bereits soviel Personal abgebaut worden ist, dass der normale
Postbetrieb darunter leidet. Von 1999 bis 2006 wurde die Zahl der
Post-Arbeitsplaetze von 35.493 auf 24.994 um ueber zehntausend reduziert. In
den naechsten Jahren sollen jaehrlich weitere 400 Arbeitsplaetze abgebaut
werden. Den aus dieser Arbeitsplatzvernichtung fuer das verbleibende
Personal resultierenden Arbeitsdruck bestaetigt GD Wais indirekt mit der
Aussage "Es stimmt, dass die Postler mehr arbeiten muessen als frueher".

Mangels weiterer Zuckerbrote setzt der Post-Vorstand kuenftig verstaerkt auf
die Peitsche: 500 wegen Pragmatisierung unkuendbare Postbedienstete sollen
in einem zynisch als "Karriere- und Entwicklungszentrum" bezeichneten Pool
offensichtlich solange "permanent umgeschult" und fuer "temporaere Arbeiten"
eingesetzt werden, bis sie selbst das Handtuch werfen und kuendigen. Das
Mobbing macht dabei auch vor gewaehlten Personalvertretern nicht halt, wie
am Beispiel von Robert Hobek (GLB, VPA-Vorsitzender am Postamt 1230 Wien)
deutlich wird, der mit einer Klage der Post AG konfrontiert ist.

Freuen ueber diese Entwicklung koennen sich nur die AktionaerInnen der seit
dem Boersegang im Fruehjahr 2006 zu 49 Prozent teilprivatisierten Post AG.
Freuen darf sich auch der als Dank fuer seine Leistung wiederbestellte
vierkoepfige Vorstand; GD Wais gehoert laut "Format" mit 460.000 Euro
Jahresbezug zu den bestbezahlten Managern staatsnaher Unternehmen. Wenn es
nach dem Vorstand geht, soll der Staatsanteil sogar auf 25 Prozent reduziert
werden: "Nachdem Gewerkschaftschef Gerhard Fritz (FSG) bereits den
Boersengang befuerwortet hat, fragt sich was seine jetzt geaeusserte
Ablehnung einer weiteren Privatisierung letzten Endes wert ist", meint
Robert Hobek.

Ein wesentlicher Hintergrund fuer die desastroese Entwicklung der Post ist
die von der EU - mit Zustimmung Oesterreichs - beschlossene Liberalisierung
der Postdienstleistungen, die ab 2009 voll wirksam werden soll. Als
Vorleistung dafuer wurde nicht nur das Personal massiv reduziert, sondern
auch rund tausend Postaemter zugesperrt. Mit der Liberalisierung sollen
letztlich alle lukrativen Postdienstleistungen dem Privatkapital
ausgeliefert werden. (GLB/gek.)

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