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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Oktober 2006; 18:30
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Nord-Sued/Umwelt:

> Palmoel - Angriff auf den Regenwald

Die Umweltorganisation "Rettet den Regenwald" (RdR) hat Plaene von RWE
npower scharf kritisiert, ein Kraftwerk im britischen Kent kuenftig mit
Palmoel zu betreiben. Dadurch werde die Klimakatastrophe forciert, so der
RdR-Vorsitzende Reinhard Behrend. "Solche Projekte steigern die Nachfrage
nach Palmoel. Als Folge werden in Suedostasien weitere Regenwaelder
zerstoert, um Platz fuer neue Plantagen zu schaffen."

Palmoel wird vor allem im Tieflandregenwald von Indonesien und Malaysia
angebaut. Die dortigen Torfwaelder sind gigantische CO2-Speicher.
Regelmaessig werden riesige Waldflaechen abgefackelt, um Platz fuer neue
Palmoel-Plantagen zu schaffen. Durch die Waldbraende allein in Indonesien
wurden in manchen Jahren mehr als eine Milliarde Tonnen CO2 frei gesetzt,
etwa 15 Prozent der weltweit von Menschen verursachten Emissionen mit
Kohlendioxid.

In dem Inselstaat wurden bisher auf Sumatra und Borneo rund fuenf Millionen
Hektar Regenwald in Palmoel-Plantagen verwandelt. In Malaysia sind seit 1985
solche Plantagen fuer 87 Prozent der Waldverluste verantwortlich. Mehr als
90 Prozent des weltweit gehandelten Palmoels stammt aus den beiden Laendern.
Am vergangenen Wochenende lagen Teile Indonesiens, Malaysias und ganz
Singapur erneut unter einer dicken Rauchglocke als Folge von hunderten
illegalen Brandrodungen auf Sumatra und Borneo.

Wie Nur Hidayati von Sawit Watch berichtet, wuerden die Palmoelplantagen mit
Hilfe von paramilitaerischen Gruppen gewaltsam realisiert, im Zuge von
Landkonflikten vermehrten sich Folter und Morde. Gleichzeitig wuerde den
Bauern durch die Plantagen regelrecht das Wasser abgegraben, sie verloeren
ihr Land und wuerden zu billigen und rechtlosen Tageloehnern. Die
Produktivitaet der grossen Monokulturen sinke nach etwa 20 Jahren, dann
haetten die Menschen ihre fruehere Einkommensquelle verloren und die Armut
der folgenden Generationen sei programmiert. Eine oekologische und
nachhaltige Plantagenwirtschaft mit Palmoel sei nicht moeglich, weil die
Monokulturen, Kunstduenger und Agrargifte die Umwelt zerstoeren, der enorme
Wasserverbrauch die Trink- und Nutzwasserreserven der Lokalbevoelkerung
ruiniere. Ausserdem seien die Sumpf- und Torfwaelder von Borneo wichtige
CO2-Senker. Wuerden sie durch Brandrodung zerstoert, wuerde CO2 frei. Das
fuehre die angeblich neutrale Klimabilanz von Treibstoffen aus Palmoel ad
absurdum.

RWE npower will nach eigenen Angaben im britischen Kraftwerk Littlebrook
testen, ob der Einsatz von so genanntem Biodiesel aus Palmoel kommerziell
und technisch machbar ist. Bisher wird dort Erdoel eingesetzt. "RWE will den
Teufel mit dem Beelzebub austreiben", kritisiert Reinhard Behrend. "Statt
mit dem Einsatz von Palmoel das Weltklima anzugreifen, muss der deutsche
Energiekonzern seine Millionen endlich in Energiesparmassnahmen und eine
Steigerung der Energieeffizienz investieren." (Rettet den Regenwald/stark
bearb.)


Kontakt:
Rettet den Regenwald e.V., Friedhofsweg 28, D-22337 Hamburg
T. ++49- (0)40 - 4103804, F -4500144,
info@regenwald.org
http://www.regenwald.org


Ausfuehrlicher mit dem Thema Bio-Treibstoff aus dem Trikont beschaeftigt
sich der Regenwaldreport 2/2006. Als pdf downloadbar unter:

http://www.regenwald.org/pdf/rdr-report0602.pdf



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