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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 17. Oktober 2006; 18:37
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Recht/Kapital/Gesundheit:
> Bayer klagt philippinische Regierung
Der Bayer-Konzern klagt zusammen mit anderen Unternehmen gegen eine 
Verschaerfung des sogenannten "Milk Codes" durch die philippinische 
Regierung. Das dortige Gesundheitsministerium hatte im Mai neue 
Regulierungen fuer die Vermarktung von Saeuglings- und Kleinkindnahrung 
erlassen.
Diese verbieten fuer Kinder unter drei Jahren jegliche 
Vermarktungsaktivitaeten fuer Muttermilchersatzprodukte. Die Klage der 
Firmen fuehrte nun zu einer Verzoegerung des Inkrafttretens dieser Regeln.
Die philippinische Regierung argumentiert ihr Verbot, dass Reklame fuer 
Babynahrung "unterschwellige Botschaften" vermittele, die "das Stillen 
untergraben" und "Muttermilchersatzprodukte idealisieren". Hierdurch werde 
die Gesundheit der Kinder leichtfertig gefaehrdet.
Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation WHO 
schaetzen, dass weltweit etwa 1,5 Millionen Kinder pro Jahr sterben, weil 
sie nicht oder nicht ausreichend gestillt werden. Kinder, die gestillt 
werden, haben gegenueber ungestillten Kindern eine ueberlegene Immunabwehr. 
Die Gabe von Milchpulver fuehrt zudem haeufig zu Erkrankungen, da zum 
Anruehren der Milch kein sauberes Wasser zu Verfuegung steht.
In den Philippinen wurde in den vergangenen Jahren ein kontinuierlicher 
Rueckgang der Stillraten beobachtet: Die durchschnittliche ausschliessliche 
Stilldauer betraegt heute ganze 24 Tage, wohingegen die WHO mindestens sechs 
Monate empfiehlt. Nur noch 26 Prozent der Neugeborenen werden 
ausschliesslich gestillt. Im Zentrum der Hauptstadt Manila, wo junge Eltern 
sehr stark mit Werbung fuer Muttermilchersatzprodukte konfrontiert werden, 
liegt diese Rate sogar unter einem Prozent.
Die neuen Vermarktungsvorschriften sollen die philippinischen Regelungen in 
Einklang bringen mit internationalen Bestimmungen wie der 
UN-Kinderrechtskonvention und dem "Internationalen Kodex zur Vermarktung von 
Muttermilchersatzprodukten". Letzterer wurde 1981 von der WHO mit Zustimmung 
der internationalen Babynahrungshersteller verabschiedet.
(Coordination gegen BAYER-Gefahren/gek.)
Weitere Informationen:
Coordination gegen BAYER-Gefahren:
http://www.CBGnetwork.org
Aktionsgruppe Babynahrung:
http://www.babynahrung.org
Artikel aus dem Manila Standard: http://www.cbgnetwork.com/1598.html
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