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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. September 2006; 18:40
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Schwarz-Weiss/Salzburg/Termin:
> "Schwarzer Affe" leistete Widerstand
Ein deutscher Ladeninhaber ghanesischer Herkunft wurde von Zivilpolizisten 
niedergeschlagen. Jetzt steht er wegen "Widerstands gegen die Staatsgewalt" 
vor Gericht.
Er heisst Joseph Owusu, stammt aus Ghana und betrieb einen Call-Shop (Phone 
Zone) in der Elisabethstrasse. Und zwar gemeinsam mit seiner 
oesterreichischen Lebensgefaehrtin Sabine Hauser.
Juli 2004. Nachbarn klagen ueber Laerm und Provokation Den Call-Shop gibt es 
seit einem Jahr. Die Polizei gehoerte anfangs zur Dauerkundschaft. Hermine 
H., die mit ihrem Mann unmittelbar ueber dem Geschaeftslokal wohnt: "Der 
Laerm war unertraeglich. Seit mehreren Wochen gab es aber keinerlei Probleme 
mehr. Joseph Owusu wirft schon im Juli 2004 der Polizei vor, dass sie 
"schlecht ausgebildet ist und offenbar Vorurteile gegen Schwarzafrikaner 
hat. Als bei mir eingebrochen wurde, hat das keinen interessiert". Er selbst 
sei im Herbst 2003 in seinem Geschaeft von einem Polizisten mit den Worten: 
"Du bist schwarz wie ein Affe und wenn ich dich erschiesse, tut mir keiner 
was!" bedroht worden.
Maerz 2006. Mittlerweile war der Call-Shop zu einem Hip-Hop-Laden umgebaut 
worden. Am 6.3. um 16 Uhr betraten 4 Maenner das Geschaeft -- laut den in 
der Folge Amtsbehandelten ohne sich als Polizisten auszuweisen. Sabine 
Hauser berichtet: "Einer fragte in einem sehr aggressiven Ton meinen aus 
Ghana stammenden Angestellten, ob er einen Hermann kenne. Dieser antwortete 
mit Nein. Der Mann wiederholte seine Frage nochmals und lauter. ´Kennst Du 
einen Hermann?´ Daraufhin kam mein Lebensgefaehrte Joseph Owusu aus dem 
Buero und fragte was diese Maenner wollen, er sei der Chef hier und es 
braucht keiner zu schreien. Daraufhin stuermte der Kleinere der Maenner auf 
ihn los und schlug ihn mit der Faust drei Mal gegen den Brustkorb und 
draengte ihn nach hinten. Der Angestellte wollte zu Hilfe eilen, jedoch 
wurde er von einem anderen Mann davon abgehalten, der ihm einen Ausweis vor 
die Nase hielt und sagte: ´Lass das, sonst bist du auch dran! Polizei!´"
Owusu habe den Mann, der ihn immer noch festhielt, gefragt, was das denn 
alles solle und warum er sich so benehme. Dieser habe ihn angeschrieen: "Sei 
ruhig, du bist verhaftet!" Owusu habe versucht freizukommen und die ihn 
haltende Hand entfernt. Daraufhin sei die Situation eskaliert und alle vier 
Maenner haette sich sich auf ihn gestuerzt und auf den Boden geworfen. Nach 
einer weiteren, noch ruederen Amtsbehandlung habe Owusu das Bewussstein 
verloren. Im ohnmaechtigen Zustand waere er gefesselt worden und ins 
Polizeiauto verfrachtet, wo er nach 5 Minuten wieder erwachte. Nach weiteren 
Torturen auf der Wache habe man ihn eine Stunde spaeter freigelassen. Soweit 
der Bericht der NGO Afrikanet.
(no-racism.net, SN, Afrikanet / akin)
Quellen u.a.:
http://www.afrikanet.info
http://no-racism.net
Der naechste Verhandlungstermin gegen Owusu: Donnerstag, 28. September um 
15:30 Uhr; Landesgericht Salzburg, Saal 129, 1. Stock; Rudolfsplatz 2, 5010 
Salzburg
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