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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. September 2006; 18:35
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Termine/F13:
> Was passiert am Freitag, 13. Oktober?
 Street Art Safari
Wiens Graffiti-Forscher Norbert Siegl laedt am 13. Oktober Interessierte zu 
einer gefuehrten Tour zu (legalen und illegalen) Kraftorten der 
SprayerInnen-Szene.
Treffpunkt: 14 Uhr in der Kassenhalle des Bahnhofs Heiligenstadt. Die 
ungefaehr dreistuendige Wanderung fuehrt durch Bahngelaende, ueber die 
Nordbruecke, entlang der Neuen Donau und in andere Territorien, in denen 
meist sehr junge Leute Spuren hinterlassen, die von unsereinem als Kunst 
(Street Art) gewuerdigt, von den Anstaendigen als Vandalismus verfolgt wird. 
F13 versteht sich auch als Tag der Freiheit der Strassenkunst; die Street 
Art Safari kann also durchaus auch als Demo gegen die Kriminalisierung von 
Writern gesehen werden.
Die Produktion der SprayerInnen ist fuer Norbert Siegl aber mehr als 
Kunstproduktion. "Die Waende, die mit den Spruehdosen bearbeitet werden, 
sind alternative Medien, sind Plattformen fuer Botschaften, fuer die kaum 
ein Medium sonst offen ist.", meint Siegl. Auf einer der noch freien legalen 
Flaechen koennen die TeilnehmerInnen an der F13-Safari, sofern sie 
Spraydosen mitgenommen haben, selbst aktiv werden.
Anmeldungen bis 6. Oktober: Tel. (01) 587 87 90 oder 
redaktion@augustin.or.at
Akkordeon des Bettlers
Kalt-Warm im U-Bahnnetz: Manchmal lockern Strassenmusikanten in den Zuegen 
die Monotonie des Jahreskartenbesitzeralltags auf. Dann wieder nerven 
Lautsprecherdurchsagen, die die Unterstuetzung von BettlerInnen denunzieren. 
"Es wird Zeit, dass wir Akkordeonisten laut werden", heisst es in einer 
Erklaerung Wiener Akkordeonkuenstler, die am F13-Tag ihre Instrumente in den 
Waggons auspacken.
Mit dieser Aktion wollen sie einerseits fuer eine groessere Gelassenheit 
gegenueber dem Phaenomen des Bettelns plaedieren, andererseits ihren armen 
Kollegen, den Strassenmusikanten, die Solidaritaet der arrivierteren 
Kuenstler ausdruecken. Es schockiere sie, wie sehr sich die Wiener Linien in 
die Kampagne gegen die BettlerInnen unterordnen lasse. "Die Fahrgaeste 
werden in Durchsagen aufgefordert, den Bettlern nichts zu geben. Aus nahe 
liegenden Gruenden solidarisieren wir uns vor allem mit den 
Strassenmusikern, deren Taetigkeit in den U-Bahnwaegen unmoeglich gemacht 
und kriminalisiert wird. Die Akkordeonspieler aus der Slowakei oder 
Rumaenien, darunter viele Roma, sind keine Sicherheitsgefahr, sondern sie 
unterbrechen einen Moment lang unsere Alltagmonotonie. Die Wiener Linien 
glauben offensichtlich, eine Art Sachwalterschaft gegenueber ihren 
Fahrgaesten ausueben zu muessen, um diesen die Entscheidung abzunehmen, wie 
sie sich gegenueber armen Musikern und BettlerInnen verhalten. Kein 
U-Bahn-Musiker, kein Bettler nimmt uns etwas weg!"
Zum kleinen F13-"Akkordeonfestival" in der U-Bahn rufen die 
Quetschn-Virtuosen Otto Lechner, Krzysztof Dobrek, Walther Soyka, Martin 
Lubenow u.a. sowie Friedl Preisl, Organisator des Internationalen 
Akkordeonfestivals, auf. Jede/r weitere AkkordeonspielerIn ist willkommen. 
Treffpunkt: 11 Uhr, Karlsplatzpassage, Ausgang Resselpark.
Gegen ublen Schmuetz uend Schuend*
Nur "Istanbul" bleibt ohne Ue! Buetuen insanlar oezguerduer - Alle Menschen 
sind frei. Der Ue-Umlaut ist zu einem "Merkmal" der tuerkischen Sprache 
geworden, von den NichttuerkInnen Wiens entweder positiv als Symbol der 
Euphonie und Poesie dieser Sprache bewertet -- oder eben pejorativ 
hervorgehoben in boshaften und rassistischen Karikaturen der Sprache dieser 
riesigen Einwanderergruppe. "Vor- & Umlaut", ein im Rahmen des F13-Netzes 
gebildetes Kunstprojekt, will ein Zeichen setzen gegen den Entzug von 
Gastfreundschaft und Nachbarschaft gegenueber den aus der Tuerkei stammenden 
BewohnerInnen Wiens durch vorzugsweise orange und blaue Politiker. Statt 
"Wien darf nicht Istanbul werden" (FP-Version) oder neuerdings "Wir wollen 
kein Little Istanbul" (Bundeskanzler Schuessel dieser Tage bei der 
VP-Klubklausur in Bad Schallerbach) soll die Botschaft lauten: Ihr seid 
willkommen. Diese Haltung soll durch eine Ue-Punkterl-Aktion unterstrichen 
werden. Die "Vor- & Umlaut "-AktivistInnen wollen am 13. Oktober viele 
NachahmerInnen sehen, die saemtliche U´s in amtlichen, kommerziellen oder 
nichtoffiziellen Aufschriften an den Waenden dieser Stadt in Ue´s 
verwandeln**. Informationen fuer alle, die mitmachen wollen: 
Augustin-Redaktion, (01) 587 87 90. (F13/bearb.)
F13-Vorbereitungstreffen: Montag, 9. Oktober, 18.30 Uhr, Salon Uhudla, Wien 
4, Phorusgasse 7
* Dieser Zwischentitel ist der Beitrag der akin-Redaktion zum 20.Todestag 
von Helmut Qualtinger. Dieser hatte als Traeger der Verluderung der 
Gesellschaft das "U" verortet und aus diesem Grund zur Ausrottung dieses 
Buchstabens aufgerufen. Diesen Aufruf schickte er dem bzgl. der Bekaempfung 
von Schmutz und Schund sehr ruehrigen damaligen Unterrichtsminister Hurdes.
** Hiermit drueckt die akin-Redaktion ihre tiefste Empoertheit ueber 
moeglicherweise auch illegal durchgefuehrte Bemalungen aus und erklaert 
ausdruecklich, zu diesen nicht aufzurufen.
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