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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 26. September 2006; 19:01
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Medien/Initiativen:
> Jetzt kommt DAZ
Von der Moeglichkeit eines linken Tagesmediums
"Es gibt keine linken Medien!" Dieses Gejammer kenne ich jetzt schon seit 20 
Jahren. Natuerlich gibt es schon linke Medien, aber die haben alle ungefaehr 
die Reichweite der akin -- sind also nicht wirklich auf breiter Ebene 
meinungsbildend und koennen auch nicht mit der Palette an Themen und der 
Aktualitaet von Tageszeitungen oder dem Rundfunk konkurrieren. Und 
regelmaessig treffen sich dann ein paar mehr oder weniger enthusiasmierte 
Menschen, um diesen Missstand ein Ende zu bereiten. Erinnert sich noch wer 
daran, dass das Tatblatt urspruenglich alle zwei Tage erscheinen wollte? Ja, 
das war auch ein solches Projekt.
Heutzutage macht man eine Website -- was dem ganzen wenig dienlich ist, denn 
eine Website kann man viel schneller launchen als eine Zeitung und beim 
leisesten Aufkommen von Dissenz macht irgendwer eine andere Website auf. Und 
aus ist es mit dem gemeinsamen Projekt. Dazu kommt: Eine Zeitung kann man 
wenigstens verkaufen und damit mehr als die Druckkosten hereinbekommen, um 
Recherche zu finanzieren (so sich die Zeitung verkauft). Eine Website muss 
man entweder selbstausbeuterisch gestalten oder irgendwo Knoedel aufstellen, 
wenn man zumindest semiprofessionell arbeiten moechte -- damit kriegt die 
"Unabhaengigkeit" aber schon wieder ihre ersten Kratzer.
Bei all der Unmoeglichkeit eines solchen Projekts kann man aber nicht 
einfach das Feld den Kommerzmedien ueberlassen, die Nachrichten nur 
verfassen, um Waschmittel zu bewerben. Hie und da ist es schon mal wieder 
notwendig, festzustellen, dass man keine Chance habe, diese aber weidlich 
nutzen moechte. Daher probiert eine kleine Gruppe es wieder einmal. 
Herausgekommen ist nach einem dreiviertel Jahr Vorbereitung die Website 
"DAZ -- Die andere Zeitung". Zugegebenermassen kein wirklich guter Titel, 
aber einen vernuenftigen Alternativvorschlag gab es auch nicht.
Egal, auf den Titel kommt es nicht an. Das Projekt ist hochambitioes und 
soll tatsaechlich eine tagesaktuelle Information einerseits und 
anderersseits qualifizierte Features und Kommentare bieten. Es ist kein 
Open-Posting-System, sondern die Artikel sollen tatsaechlich einigermassen 
modernen journalistischen Standards entsprechen -- also mit Stellungnahmen 
aller gesellschaftlich relevanten Stimmen. Nur: Was gesellschaftlich 
relevante Stimmen sind, soll sich sehr von den buergerlichen Medien 
unterscheiden -- Peter Westenthaler wird wohl nie der DAZ ein Interview 
geben wollen, genausowenig, wie die DAZ eines mit ihm zu fuehren bereit 
waere.
Der Schreiber dieser Zeilen kann nicht verhehlen, dass er in diesem Projekt 
mitarbeitet, daher kann er jetzt von der dritten Person in die erste 
wechseln und das tun, was er fuer die akin auch immer tut, naemlich 
aufzurufen: Schickt uns bitte Informationen! Wir nehmen gerne Detailinfos, 
denen man nachrecherchieren muss, aber noch viel lieber gute Artikel, die 
wir nur mehr dezent redigieren muessen. Das koennen und sollen zwar Artikel 
sein, die extra fuer uns geschrieben sind, duerfen aber auch Texte sein, die 
ihr fuer eure eigenen Publikationen geschrieben habt -- mit dem guenstigen 
Nebeneffekt, dass natuerlich in der DAZ sehr deutlich die Quelle angegeben 
und damit fuer eure Publikationen Werbung gemacht wird. Selbstverstaendlich 
gilt aber auch umgekehrt fuer alle Texte der DAZ, so in Spezialfaellen nicht 
anders angegeben, das Copyleft.
Auch wer redaktionell mitmachen will, melde sich bitte bei uns per eMail --  
wir brauchen dringend Leute. Dabei gilt generell fuer die DAZ ein aehnlich 
"oekumenischer" Ansatz wie fuer die akin: Ob Anarcho, Trotzkistin, 
Linksgruener oder Parteikommunistin -- wir sind da ziemlich offen. 
Allerdings sollte es nicht soweit gehen, dass man uns fuer nicht ganz dicht 
haelt -- auch da ist es aehnlich wie bei der akin.
Derzeit laeuft ein Probebetrieb, unschwer schon an der noch sich taeglich 
aendernden Graphik zu erkennen -- von den Artikeln gar nicht zu reden. Aber 
ab 1.Oktober sind wir ganz offiziell online.
Noch hat die DAZ eine unmoeglich lange URL, wir hoffen aber bald auf 
www.daz.at umsatteln zu koennen.
*Bernhard Redl*
http://www.dieanderezeitung.at
redaktion[ET]dieanderezeitung.at
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