**********************************************************
akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. September 2006; 16:54
**********************************************************

Wahlk(r)ampf 06/Glossen:

> Themenverfehlung

Von Zeit zu Zeit zitieren sie den Alten gern, koennte man ueber den Beitrag
sagen, den uns die SPOe zukommen liess. Denn das Beste am Text, den uns die
Sozialdemokratie auf unseren Aufruf an die politischen Parteien zur
Selbstdarstellung hin schickte, ist ein eingangs angebrachtes Kreiskyzitat:
"Der Klassenkampf ist ein historisches Phaenomen und findet immer statt, man
hat immer nur einen neuen Namen dafuer. Heute nennt man diesen Klassenkampf
den Umverteilungskampf, den Verteilungskampf in der Gesellschaft, das ist
ein Wort der modernen Oekonomie, um das Wort Klassenkampf zu vermeiden. Der
Klassenkampf ist eine historische Tatsache und wird in gewissen Epochen
weitergefuehrt werden, er wird sich nur wandeln." Nach diesem Zitat
erwarteten wir uns -- wider aller Erfahrung -- doch tatsaechlich etwas
glaubwuerdige Kapitalismuskritik, vielleicht sogar ein ganz klein wenig
Selbstkritik. Doch leider, was dann folgt, ist nur eine Kritik an der
jetzigen Bundesregierung -- zusammengestoppelt aus SPOe-Presseerklaerungen.

Liebe Sozis! Dass dieser Regierung fuerchterlich ist, wissen wir. Das ist
aber nur ein Argument, nicht die OeVP zu waehlen, was unseren LeserInnen
sowieso nicht eingefallen waere. Jedoch haetten wir gerne gewusst, warum
Linke nach all Eurem Opportunismus der letzten zwei Jahrzehnte ausgerechnet
die SPOe waehlen sollten. Wir hatten auch darum gebeten, uns einen Text zu
schicken, der die Intelligenz unsere LeserInnen nicht beleidigt -- leider
war Euch das offensichtlich nicht moeglich. So sehr wir uns freuen, dass die
SPOe uns einmal als Zeitschrift ernstnimmt, so sehr tut es uns leid, dass
wir den Text wegen eklatanter Themenverfehlung ablehnen muessen.
*Die Redaktion*


***************************************************
Der akin-pd ist die elektronische Teilwiedergabe der nichtkommerziellen
Wiener Wochenzeitung 'akin'. Texte im akin-pd muessen aber nicht
wortidentisch mit den in der Papierausgabe veroeffentlichten sein. Nachdruck
von Eigenbeitraegen mit Quellenangabe erbeten. Namentlich gezeichnete
Beitraege stehen in der Verantwortung der VerfasserInnen. Ein Nachdruck von
Texten mit anderem Copyright als dem unseren sagt nichts ueber eine
anderweitige Verfuegungsberechtigung aus. Der akin-pd wird nur als
Abonnement verschickt. Wer versehentlich in den Verteiler geraten ist, kann
den akin-pd per formlosen Mail an akin.buero@gmx.at abbestellen.

*************************************************
'akin - aktuelle informationen'
a-1170 wien, Lobenhauerngasse 35/2
vox: ++43/1/535-62-00
(anrufbeantworter, unberechenbare buerozeiten)
http://akin.mediaweb.at
akin.buero@gmx.at
Bankverbindung lautend auf: föj/BfS,
Bank Austria, BLZ 12000,
223-102-976/00, Zweck: akin