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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. September 2006; 15:46
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Kapitalismus/Globalisierung:
> "Grossbritannien ist so korrupt wie die aergsten afrikanischen Staaten"
Grossbritannien, die USA und die Schweiz sollten zu den korruptesten Staaten 
der Welt gezaehlt werden, das wurde bei einer Oekonomen-Konferenz behauptet. 
Das Versagen dieser und anderer entwickelter Staaten beim scharfen Vorgehen 
gegen Steueroasen ist verantwortlich fuer mehr Noete als jeder Akt der 
Korruption von Politikern der 3.Welt, sagte der fuehrende Steuer-Experte 
John Christensen, frueherer Berater der Regierung von Jersey, der 
gleichzeitig Grossbritannien in die Liste der korruptesten Laender aufnehmen 
moechte. Heute ist Christensen Direktor des "Tax Justice Network" 
(taxjustice.net). Grossbritanniens Rolle als Steueroase und Verteidiger der 
ueberseeischen Steueroasen durchkreuze die Versuche der EU, 
Steuerschlupfloecher zu schliessen. Christensen meinte, es sei an der Zeit, 
den Offshore-Steueroasen der reichsten Staaten mehr Aufmerksamkeit zu 
schenken. Bisher habe man sich nur mit der Korruption in der 3.Welt 
beschaeftigt. Mindestens genau so korrupt seien Singapur, die Schweiz, 
Grossbritannien, Luxemburg, Hongkong, die USA, Belgien und Irland.
Ein Sprecher von Transparency International (=Antikorruptions-NGO) in Berlin 
definierte Korruption als "den Missbrauch anvertrauter Macht fuer private 
Zwecke". Christensen meinte, dass die globale Oekonomie in aller 
Heimlichkeit auf die Interessen von ein paar Super-Reichen abgestimmt worden 
sei, die ihren Reichtum in Offshore-Steueroasen geparkt haetten, wie in 
Jersey, Monaco, der Schweiz oder auf den Cayman Inseln. Losgeloest von Idee 
und Praxis der Staatsbuergerschaft haben diese Reichen es geschafft, sich 
der Verpflichtung zum Staatshaushalt beizutragen, weitestgehend zu 
entziehen. Ueberall verursachen Steuerhinterziehung und die Uebertragung von 
Geldern auf geheime Konten Unwillen, verbreitete Arbeitslosigkeit, Verarmung 
der oeffentlichen Dienstleistungen und einen generellen Mangel an 
Moeglichkeiten, sagte Christensen.
Die meisten dieser Probleme koennten durch eine verstaerkte internationale 
Zusammenarbeit geloest werden. Effektiver Informationsaustausch zwischen den 
nationalen Behoerden koennte die Probleme der Steuerhinterziehung und der 
Kapitalflucht loesen helfen, aber es fehle dafuer der politsche Wille.
(Duncan Campbell, The Guardian, 4.9.2006 / Ue: akin)
Quelle: http://business.guardian.co.uk/story/0,,1864034,00.html
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