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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 19. September 2006; 15:32
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Initiativen/Asyl/Schnorrbief der Woche:

> Gemeinde Wien streicht Foerderung von Asyl in Not

Asyl in Not ist vom Staat unabhaengig. Das Innenministerium hat vor vielen
Jahren unsere Foerderungen gestrichen - mit der schoenen, zutreffenden
Begruendung, dass wir "verfahrensverzoegernd wirken": naemlich Berufungen
schreiben; ja freilich! Ohne das gingen die Abschiebungen viel schneller.
Auch das Arbeitsmarktservice, das uns frueher Deutschkurse fuer Asylwerber
zahlte, tut das laengst nicht mehr: Unsere Klienten sind ja
"arbeitsmarktpolitisch nicht relevant".

Immerhin: Der Wiener Integrationsfonds zahlte uns jahraus, jahrein 180.000.-
Schilling. Aber den gibt es nicht mehr, er wurde durch eine
Magistratsabteilung 17 ersetzt. Die hat gemeint, sie duerfe die Betreuung
von Asylwerbern nicht finanzieren; aber wenn wir auch etwas fuer anerkannte
Fluechtlinge tun - ja, dafuer gaebe es vielleicht eine kleine Subvention.

Na, das machen wir ja wirklich: Viele unserer KlientInnen erhalten dank
unserer rechtlichen Vertretung Asyl - und denen erklaeren wir dann
natuerlich, was sie weiter tun koennen, welche (kleinen) Chancen sie haben,
sich in die Gesellschaft zu "integrieren".

5000.- Euro, nebbich, waren es dann tatsaechlich voriges Jahr. Fuer 2006
haben wir wieder einen Antrag gestellt: Wir wollten diesmal 15.000.-, um
unsere diplomierte Sozialarbeiterin Daniela Falkner, die jetzt nur
geringfuegig beschaeftigt ist und schon vielen Leuten geholfen hat, die auch
ziemlich viel Zeit ehrenamtlich einsetzt, um Fluechtlinge zu betreuen,
endlich richtig anstellen zu koennen, halbtags wenigstens, wie es sich
gehoert.

Dieser Antrag wurde abgelehnt. Weil es angeblich schon genug Angebote gibt.
Und weil wir nichts "Neues", "Innovatives" vorgeschlagen haben. In unserem
Antrag, sagte man uns als Begruendung, steht dasselbe drin wie schon im
vorigen Jahr...

Wir verlangen eine Basisfoerderung, und zwar fuer die Arbeit, die wir
wirklich machen: Fuer die offensive, parteiische Hilfe fuer Verfolgte; nicht
fuer kleine belanglose Projekte, sondern fuer umfassende Beratung und
Betreuung. 15.000 Euro, das ist dafuer nicht zu viel, das ist eine kleine
Summe, dieses Geld kann die Gemeinde Wien aus der Portokasse zahlen, aber
sie will nicht, sie rueckt es nicht heraus.

Wenn wir diese Basisfinanzierung haben, sind wir auch bereit, zusaetzlich
Vorschlaege der Gemeinde Wien zu pruefen und - wenn sie zusaetzlich bezahlt
werden - auch durchzufuehren. Sonderprojekte, die wir statt unserer
eigentlichen Arbeit machen sollen, die uns ablenken vom Wesentlichen, die
unsere Kraefte binden, nehmen wir ganz sicher nicht an.

Die Gemeinde Wien nimmt uns also unser Geld weg. Wir erwarten, dass sie
diesen unvernuenftigen Beschluss noch einmal ueberdenkt.

Und wir appellieren an unsere Leserinnen und Leser, an die demokratische
Oeffentlichkeit: Helft uns helfen! Wir brauchen zumindest die 5000.- Euro
vom vorigen Jahr, um unsere Sozialarbeiterin ein weiteres Jahr geringfuegig
zu beschaeftigen.

Wenn 100 Leute je 50 Euro zahlen (oder 50 je 100), haben wir das geschafft!
Wenn 300 es tun, ist es sogar ein Halbtagsarbeitsplatz.
*Michael Genner, Asyl in Not*

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Kontakt: Waehringerstrasse 59, 1090 Wien, Tel.: 408 42 10-15, 0676 - 63 64
371, http://www.asyl-in-not.org

Spendenkonto: Asyl in Not, P.S.K., Kontonummer 92.034.400



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