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akin-Pressedienst.
Aussendungszeitpunkt: Dienstag, 27. Juni 2006; 17:13
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> Bush-Notizen
Jetzt ist er wieder weg, der Bush. Ein Rueckblick
20.000 Menschen sollen es laut Veranstaltern gewesen sein, die da am 21.6. 
gegen Bush demonstrierten. Die "amtliche" Zaehlung von Radio Orange ergab 
8500 in der Mariahilferstrasse -- allerdings ohne diejenigen mitzuzaehlen, 
die sich am Rand auf den Gehsteigen befanden, um der Enge der Masse auf der 
Fahrbahn zu entgehen. Die wahre Zahl duerfte also irgendwo zwischen diesen 
beiden Angaben liegen.
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Das m.E. erstaunlichste, weil dialektisch-ironisch gelungenste Transparent 
trug die Aufschrift: "Please, Mr. Bush, don´t kill our kangoroos!"
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Und die beste Bemerkung am Rande dieser Demo war die Erklaerung, warum die 
Polizei Bush so weitraeumig abgeschirmt hat. "Da kommt der Bush mit lauter 
schiesswuetigen Secret Service- und CIA-Agenten nach Wien, wo man nie genau 
weiss, wen sie als Bedrohung ansehen. Da muss uns die Polizei ja 
beschuetzen!"
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Nach Ende der offiziellen Demo wollte ein kaum aggressiver und ziemlich 
lustig aufgelegter Haufen noch ein Stueckerl weiter durch die 
Reichsratsstrasse gehen oder besser: tanzen. Und da rueckten dann die 
Polizisten mit riotbekaempfungsmaessiger Koerperpanzerung aus. Und es gab 
keine Wickel -- trotz voellig unnoetiger Provokationen durch die Polizei. 
Gratulation an die tanzende Menge!
-br-
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Im Vorfeld des Bushbesuches duerfte es zu einigen eigenartigen 
Polizeiaktionen gekommen sein, wie exemplarisch nachfolgender 
Beschwerdebrief an die Bundespolizeidirektion Wien belegt:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Gestern (20. 6. 2006) Mittag (etwa 13 Uhr, +/- 1 Stunde) wurde beobachtet, 
wie ein junger Mann, anscheinend Student, in der Kaerntnerstrasse vom 
Fahrrad gerissen, brutal zusammengeschlagen und in Handschellen abgefuehrt
wurde, weil er einen Aufkleber "Bush go home" auf dem Fahrrad hatte. 
Zahlreiche Touristen (!) protestierten lautstark gegen diese Vorgangsweise.
Bedeutet Verhaeltnismaessigkeit der Mittel bei Staatsbesuchen Pruegel fuer 
Verwaltungsuebertretungen wie Fahren in der Fussgaengerzone oder ist das 
verfassungsmaessig garantierte Recht auf freie Meinungsaeusserung ausser 
Kraft
gesetzt, oder sollte es sich um einen schwer bewaffneten Gewaltverbrecher 
gehandelt haben, was den Einsatz rechtfertigt? Bitte um Aufklaerung!
mfG
Gregor Dietrich
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